Trinity Blood Vol. 2
- Regie:
- Tomohiro Hirata
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
28.01.2008 | 17:03Vol. 1
Story
Esther und Abel sind in Rom angekommen und folgen dort ihrer Bestimmung. Pater Nightroad folgt einer Einladung zur Unterredung mit der Heiligen Kirche, während das junge Mädchen Schwester Noelle anvertraut wird. Dennoch zieht sie ihre Kreise durch die Anlage des Vatikans und stößt dort auf einen zerbrochenen jungen Mann, der sich Esther als der Papst vorstellt.
Unterdessen mehren sich die Attacken auf die kirchlichen Institutionen. In Amsterdam überlebt lediglich ein junges Mädchen den Terrorakt und wird daraufhin vom ortsansässigen Vorsteher gesucht, um die Ursachen für den Anschlag aufzudecken. Doch der mysteriöse Abt gehört ebenfalls der zwielichtigen Rosenkreuz-Gemeinschaft an und wird alsbald Teil eines weiteren Komplotts.
Abel Nightroad reist derweil unermüdlich weiter und ergründet die rätselhaften Todesfälle von Erwachsenen auf einer entlegenen Insel. Der Pater stößt auf ein grausames Geheimnis und eine Schar mysteriöser Kinder, die gelernt hat, sich gegen sämtliche Autoritäten zu wehren. Die Attentate auf die internationale Kirchengemeinde reißen unterdessen nicht ab. Eine weitere Kirche ist eingestürzt. Und entgegen erster Vermutungen der Behörden geschah dies nicht aus baulichen Gründen. Abel ermittelt vor Ort und trifft einen alten Bekannten ...
Persönlicher Eindruck
Nachdem die ersten vier Episoden vornehmlich darauf angelegt waren, die Charaktere und das zugrunde liegende Szenario in aller Ausführlichkeit zu analysieren und vorzustellen, durfte man eigentlich davon ausgehen, dass Regisseur Hirata nun die Entwicklung der Story forciert und die bislang sehr losen Zusammenhänge ein Stückchen weiter zusammenrücken lässt. Dem ist aber in den Episoden fünf bis acht zunächst noch nicht so. Die Geschichte läuft in weiteren unabhängigen Schritten vorwärts und stöbert nuanciert in allerlei Nebenelementen, lässt sich als Gesamtkonstrukt bis auf weiteres jedoch nicht erschließen. Die Linearität des Plots basiert stattdessen in erster Linie auf den abwechslungsreichen Abenteuern von Pater Nightroad und seinen beiden diesmal recht unscheinbaren Gefährten Tres und Esther, die auf Geheiß des Vatikans unterschiedliche Missstände ergründen. Dabei bereichern neue Gestalten die Story, so zum Beispiel Schwester Noelle, die gleich eine der Hauptrollen übernimmt und sich dem ungleichen Trio anschließt, dort aber aufgrund ihrer zauberhaften Ausstrahlung auch sofort akzeptiert wird. Aber auch auf Seiten des offenkundig Bösen treten neue Figuren ins Rampenlicht und erweitern den jetzt schon enorm umfassenden Kosmos des "Trinity Blood"-Anime um gewinnbringende Facetten.
Dennoch wünscht man sich phasenweise einen etwas stringenteren Fortschritt der Storyline. Die Geschichte nimmt noch keine konkreten Züge an und wirkt bisweilen ein wenig unschlüssig in ihrer Wirkung als Gesamtkonzept. Es ist noch nicht abzusehen, inwiefern die divergierenden Puzzlestücke später zusammenpassen können, da die geöffneten Portale bzw. die damit verwobenen Stränge noch nichts Greifbares offenbaren. In sich sind die einzelnen Folgen hingegen erneut hochwertig, dies sowohl sprachlich als auch illustrativ. Die Spannungskurve nimmt unabhängig voneinander rapide zu und birgt eine Vielzahl an Geheimnissen, die geradezu aufdringlich suggerieren, dass die losen Verknüpfungen im Laufe der Serie Bodenständigkeit erlangen und schließlich als komplexes Muster ineinander greifen - auch wenn dies bis dato nur schwer abzusehen ist.
Das einzig negative Kriterium, welches man anbringen könnte, wäre die Temporeduzierung des Erzählstrangs. Die Action lässt ein wenig nach und gibt sich einer zunehmenden Dialoglastigkeit hin, die aufgrund der sprachlichen Eleganz jedoch kaum als Einschränkung wahrgenommen wird. Da wiegt der erneute Verzicht auf Extramaterial schon erheblich schwerer.
Ansonsten darf man aber durchaus von einer gelungenen Fortsetzung des religiös angehauchten, vampiresken Abenteuers sprechen. Die Unabhängigkeit der einzelnen Folgen mag zwar nicht jedem auf Anhieb schmecken, darf aber im Sinne der Vielschichtigkeit nicht verurteilt werden, zumal gewisse Andeutungen darauf schließen lassen, dass die separierten Stränge früher oder später verbunden werden. Außerdem überwiegen diesbezüglich die Macht der tollen Bilder sowie die allgemein euphorisch stimmende Atmosphäre der Story, die auch den zweiten Silberling zu einem echten Gewinn für die heimische Sammlung macht.
- Redakteur:
- Björn Backes