Kurier der Kaiserin, Der
- Regie:
- Hermann Leitner
- Jahr:
- 1970
- Genre:
- Abenteuer
- Land:
- Deutschland
- Originaltitel:
- Der Kurier der Kaiserin
1 Review(s)
12.02.2008 | 15:12Koch Media hat mit dem "Kurier der Kaiserin" eine weitere Fernsehserie aus den 70er Jahren herausgegeben. Dies in einer edlen Sammlerbox mit vielen Extras. Eine Freude für Liebhaber alter Produktionen und Sammler.
Story:
Episode 1
Der neue Oberst
Der Leutnant von Rotteck soll auf Wunsch der Kaiserin und des Oberst verheiratet werden, damit er ein solideres Leben führt. Doch dieser wehrt sich mit Händen und Füßen gegen diese Pläne.
Episode 2
Die Sache mit Palapolo
Leutnant von Rotteck wird von der Kaiserin in einer diplomatischen Mission zum französischen König nach Paris geschickt. Es geht um ein Bündnis zwischen Österreich und Frankreich sowie um ein Stück Land. Ein englischer Diplomat funkt jedoch ständig dazwischen, da England ebenfalls ein Bündnis mit Frankreich möchte. Der Leutnant lernt am französischen Hof die Tochter des Königs kennen, dabei entwickelt sich eine heikle Liebelei. Zum Glück hat der Leutnant seinen treuen Gehilfen Padua.
Episode 3
Die Brücke
Der Leutnant und Padua lernen auf einer Reise einen Tuchhändler in Not kennen. Räuber haben ihn gerade überfallen. Immer wieder treffen sie aufeinander und verbringen am Ende eine Nacht trinkend zusammen. Am nächsten Tag erweist sich, dass der Tuchhändler gar keiner ist, sondern zum Feind, das heißt zu den Preußen gehört. Es ist der Leutnant von Buckow, welcher eine Brücke in Österreich sprengen möchte. Der Leutnant greift beherzt ein.
Episode 4
Das Duell
Der Leutnant und Padua sind in Berlin, wo sie den König treffen wollen. Als der Leutnant im Gasthof aus Versehen in das Zimmer einer Frau kommt, wird er von deren Beschützer, einem preußischen Oberst, zu einem Duell aufgefordert. Er muss mit dem Pferd durch das Rad einer Windmühle reiten. Natürlich schafft Leutnant Rotteck es ohne Probleme. Leider ist der Oberst immer wieder beleidigt und fordert den Leutnant andauernd zum Duell auf. Und so reiht sich ein Duell an das Andere.
Episode 5
Black Mary
Der Leutnant von Rotteck ist unterwegs um in England Kanonen für die Kaiserin zu kaufen. Doch die Abgesandten von Preußen, England, Russland und Frankreich sind ebenfalls vor Ort. Der Leutnant muss sich eine Taktik einfallen lassen um an die neuen Kanonen zu kommen.
Episode 6
Die Erbschaft
Der Leutnant und Padua nehmen gerade ein erfrischendes Bad in einem Teich, als zwei Frauen in einer Kutsche von Räubern überfallen werden und retten diese. Aus lauter Dankbarkeit laden die zwei Frauen den Leutnant zu dem Verwandten ein, welchen sie besuchen. Dabei handelt es sich um den Onkel des jungen und hübschen Fräuleins. Der Leutnant von Rotteck merkt sehr schnell, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht und beschließt zu bleiben um dem Fräulein zu helfen.
Episode 7
Die Brunnenvergifter
Der Leutnant ist in einer eher rauen Gegend mit seiner Post unterwegs. Er erfährt, dass zur Zeit alle Brunnen vergiftet werden. Als er sich aus einem gewissen Misstrauen heraus in der Gegend umsieht, trifft er auf zwei dubiose Männer.
Episode 8
Die Schätze des Sultans
Der Leutnant von Rotteck muss dieses Mal nach Andalusien zum Sultan reisen. Es geht um viel Geld und die Preußen sind ebenfalls hinter ihm her. Leider hat ein preußischer Spion den kaiserlichen Brief zerstört, mit dem der Leutnant in den Palast kommen darf, so dass er sich auf gut Glück auf den Weg machen muss. In Andalusien hilft ihm eine Österreicherin in den Palast zu kommen und dort den Sultan trotz fehlendem Brief zu treffen. Auf der Suche nach dem Schatz trifft der Leutnant auf den alten preußischen Bekannten, den Leutnant von Buckow, und Unerwartetes kommt zu Tage.
Episode 9
Feinde
Es ist Zeit des Friedens und der Leutnant von Rottock trifft auf den Leutnant von Buckow. Doch die Beiden können nur kurz den Frieden genießen, da bereits wieder Krieg zwischen den Preußen und den Österreichern herrscht. Es gibt ein ewiges Hin und Her, wer wem die Waffen abgeben muss, obwohl die Beiden lieber zusammen trinken und essen würden. Krieg ist eben Krieg, da werden Grenzen gezogen.
Episode 10
Kriegsspiele
Der Leutnant muss eine Post an die Kriegsgrenze bringen. Dort stellt er fest, dass viele kriegsmüde sind und hilft einem Oberst mit einer List die Preußen irre zu führen.
Episode 11
Heinrich der Bär
Der Leutnant, sein treuer Gehilfe und der Rittmeister von Buckow befinden sich in einer heiklen Lage, sind sie doch alle drei auf feindlichem Gebiet bei den Sachsen. Sie müssen, um in Sicherheit zu gelangen, über eine gut bewachte Brücke gehen. Leider klappt dies nie und der Rittmeister lässt sich etwas ganz Besonderes einfallen. Er kauft einem Künstler seinen tanzenden Bären namens Heinrich ab. Ob die Sachsen die drei "Künstler" mit ihrem Bären wohl einfach über die Brücke lassen?
Episode 12
Ein freier Holländer
Es herrscht immer noch Krieg und der Leutnant von Rotteck ist wieder in einer schwierigen Mission unterwegs. Er muss Informationen der Preußen nach Österreich bringen. Nur dumm, dass die Preußen ihn bereits suchen und gefangen nehmen. Als Holländer versucht er sein Leben zu retten.
Episode 13
Festungshaft
Leutnant von Rotteck wird von den Preußen gefangen genommen und soll ein Jahr in Festungshaft verbringen und anschließend in ein Gefangenenlager gebracht werden. Er flüchtet und kommt in das Haus einer preußischen Baronin. Diese hilft ihm sich zu verstecken, verfolgt aber dabei auch ihre eigenen Pläne.
Persönliche Meinung:
Mir war die Serie aus dem Jahre 1970 völlig unbekannt. So konnte ich sie ohne Erwartungen sehen und mit der Zeit sogar genießen. Da die Geschichte während des 7-jährigen Krieges (Mitte des 18. Jahrhunderts) spielt und die Menschen somit in Uniformen oder der Kleidung der damaligen Zeit herumlaufen, merkt man als Zuschauer nicht unbedingt, dass die Serie schon beinahe 40 Jahre auf dem Buckel hat. Klausjürgen Wussow kann es noch lange mit jedem modernen Helden aus solchen Serien aufnehmen. Was jedoch auffällt, ist das Tempo der Episoden. Sie haben etwas Gemächliches, sogar wenn Action gefragt ist. Dies sind noch familientaugliche Serien aus den früheren Zeiten, wo die Fernsehzuschauer sich auf jede weitere Folge gefreut haben und man sie sich mit der ganzen Familie angesehen hat.
Die Episoden sind unterschiedlich spannend, viele witzig und charmant, andere eher unbedeutend und eine fiel in meinen Augen völlig aus dem Rahmen. Dabei handelt es sich um "Die Schätze des Sultans". Dass alle sogenannten Araber verkleidete Deutsche waren, hat mich sehr gestört. Ich kam mir wie im Theater vor. Aber trotz allem hat dieser Teil ziemlich viel Ironie und am Ende muss man als Zuschauer ziemlich schmunzeln.
Wer Abenteuergeschichten mit perfekten Helden mag, der kommt bei dieser Serie voll auf seine Kosten. Der Leutnant von Rotteck, österreichischer Kurier der Kaiserin, ist der Held als Kurier und Spion, Kavalier mit den Damen und immer zu einem Scherz aufgelegt. Sein Gehilfe Padua ist ein stiller Helfer, der sich jederzeit im richtigen Moment an richtiger Stelle befindet. Die Gegenspieler sind vor allem die Preußen, insbesondere der Rittmeister von Buckow, seine preußische Konkurrenz.
Darsteller:
Den Leutnant von Rotteck spielt Klausjürgen Wussow, bekannt aus der später sehr erfolgreichen Serie "Die Schwarzwaldklinik". Beim Dreh der Serie "Der Kurier der Kaiserin" war er bereits 41 Jahre alt und die Serie verhalf ihm, trotz früherer Film- und Fernsehrollen, zum Durchbruch als Schauspieler. Er musste für seine Rolle als Leutnant das Reiten erlernen und alle Stunts selber machen, was ihm auch sehr gut gelungen ist.
In der Rolle seines Gegenspielers, dem preußischen Rittmeister bzw. Leutnant von Buckow ist Volker Kraeft zu sehen. Auch er hat eine lange Bühnen- und Filmerfahrung hinter sich.
Matthias Grimm spielt im "Kurier der Kaiserin" die Rolle des Pagen Padua. Er sagt zwar nicht viel, kommt aber in jeder Episode vor, da er stets treu zu Seiten des Leutnants steht. Der damals 26-jährige hat später in einigen Fernsehproduktionen mitgespielt, nebenbei war er aber ein passionierter Reiter, was ihm in dieser Produktion zu Gute kam. In den Nebenrollen kommen viele bekannte Namen und Gesichter vor.
DVD:
Die ersten 13 Folgen dieser Serie kommen auf drei DVDs in einem edlen Samt-Digi daher. Dazu gibt es ein wirklich informatives Booklet mit vielen Hintergrundinformationen zu den einzelnen Episoden, aber auch Biografien und Ausführungen zu der Serie. Besonders habe ich geschätzt, dass es zu fast jeder Episode noch Hintergrund-Infos gibt, sowie die Auflistung der darin vorgekommenen Darsteller. Sie sind das Pünktchen auf dem i.
Auf der dritten DVD gibt es ein interessantes Interview mit dem Regisseur Hermann Leitner und dem Komponisten Peter Thomas. Er erzählt Einiges über die Entstehung der Serie und weiß auch einige Anekdoten zu berichten.
Sprache: Deutsch
Bildformat: 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Laufzeit: 325 Min. (13 Episoden auf 3 DVDs)
Bonusmaterial
Das Farbe ist zwar ein wenig matt, aber dies ist für ältere Produktionen nicht ungewöhnlich. Nach einer Folge vergisst man dieses Zeichen des Alters. Dafür ist der Ton gut.
Meiner Meinung nach eine gelungene Veröffentlichung dieser alten Fernsehproduktion von hohem Unterhaltungswert für Liebhaber alter Serien. Wahrscheinlich wird die Serie von vielen Filmliebhabern aus Nostalgiegründen gekauft und somit ist eine Lücke mehr der älteren Fernsehserien geschlossen worden.
Ich persönlich freue mich auf die Fortsetzung, welche die letzten 13 Folgen dieser Serie enthalten wird.
- Redakteur:
- Doris Flückiger