große Reise, Die
- Regie:
- Ismael Farroukhi
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Drama
- Land:
- Frankreich/ Marocco
- Originaltitel:
- Le grand voyage
1 Review(s)
10.12.2007 | 12:56Story:
Reda lebt als Marrokaner zweiter Generation in Frankreich, spricht vor allem Französisch und marrokanisches Arabisch. Mit seiner Kultur hat er nicht viel am Hut, er geht aufs Gymnasium, möchte das Abitur schaffen. Seine Freundin heißt Lisa und ist Französin.
Redas Vaters Wunsch als gläubiger Moslem ist es, einmal in seinem Leben Mekka zu sehen. Eigentlich soll ihn sein ältester Sohn dorthin fahren. Eigens dazu wird ein Auto hergerichtet. Doch dann hat dieser Probleme mit der Polizei und der jüngere Bruder Reda muss für ihn einspringen. Es gibt für ihn keine Möglichkeit Nein zu sagen, denn was der Vater verlangt, muss getan werden. So macht er sich widerwillig auf die 5.000 km lange Reise. Es geht quer durch Frankreich, Italien, Serbien, Türkei und die arabischen Länder.
Dabei treffen sie auf einige kuriose Gestalten und haben auch einige Auseinandersetzungen. Reda vermisst seine Freundin und nachdem sein Vater heimlich sein Handy im Müll entsorgt hat, bleibt ihm keine Möglichkeit mehr, sich mit ihr in Verbindung zu setzen. Als sie endlich in Mekka ankommen, sind beide um einige Erfahrungen reicher.
Persönliche Meinung:
Ich war schon lange auf die Geschichte gespannt und wurde nicht enttäuscht. Allerdings hatte ich mir den Film ein wenig anders vorgestellt. Mich hat dieser dominante Vater fürchterlich genervt. Aber das liegt wohl am kulturellen Unterschied, obwohl sich der Sohn natürlich auch daran gestossen hat. Es ist weniger ein religiöses Roadmovie, als mehr ein Generationen-Roadmovie, wenn ich das so sagen darf.
Der Vater lebt ganz im Rhythmus mit den Grundsätzen seiner Religion, der Sohn ist ein Kind einer neuen Generation und zwischen verschiedenen Kulturen zuhause. Sehr bezeichnend ist einer seiner Ausbrüche, in dem er dem Vaters gegenüber von 'dessen Religion' spricht. Es ist nicht diejenige des Sohnes, sondern des Vaters. Am Ende der Geschichte sind die beiden einander näher gekommen, haben Verständnis füreinander entwickelt.
Es ist einer dieser Filme, die man gut noch ein zweites Mal sehen kann, dann aber mit dem Wissen um das Ende, so dass man als Zuschauer sich vermehrt auf die Mimik der Darsteller und die Umgebung konzentrieren kann.
Ich empfehle den Film all denjenigen, welche sich für eher exotische Roadmovies interessieren und wie ich ein Flair für arabische (oder auch französische) Filme haben.
Darsteller:
Die Darsteller sind toll. Nicolas Cazalé als Reda macht seine Sache sehr überzeugend und es ist bereits der zweite Film, den ich per Zufall mit ihm sehe. Ich denke, dass er in französischen Filmen noch mehr auftauchen wird. Mohamed Majd ist bereits in mehreren grossen Produktionen aufgetaucht, u.a. in "Syriana", "C.R.A.Z.Y.", etc..
DVD:
Ich habe den Film von Trigon. Arabische Tonspur, deutsche und französische Untertitel. Die Bildqualität ist ausgezeichnet.
- Redakteur:
- Doris Flückiger