Braceface - Alles klar, Sharon Spitz? - 1.Staffel
- Regie:
- Charles E. Bastian
- Jahr:
- 2001
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- USA/Kanada
- Originaltitel:
- Braceface Season 1
1 Review(s)
26.09.2007 | 13:51Story
Sharon Spitz ist eine gewöhnliche 14-jährige Teenagerin, deren Hauptaugenmerk darauf liegt, sich mit ihren Freunden herumzutreiben und darüber hinaus auch das erste Jahr an der Highschool zu überstehen. Eines Tages werden ihr bei diesem Unterfangen jedoch einige Steine in den Weg gelegt; Sharon ist dazu verdammt, eine Zahnspange zu tragen und ist fortan den Schmähungen ihrer Mitschüler schutzlos ausgeliefert. Jedoch lässt sich die selbstbewusste Jugendliche von derartigen Hindernissen kaum einschüchtern und trägt ihr Verhängnis mit Würde. Allerdings kommt es alsbald zu den ersten Schwierigkeiten: Ihre Zahnspange scheint einen magnetischen Effekt zu haben und zieht alle metallischen Gegenstände an. Nicht selten unterlaufen der jungen Schülerin plötzlich Peinlichkeiten und Unfälle, die ihr glückliches Dasein als Teenagerin beeinträchtigen. Doch nicht zuletzt um ihre ärgste Konkurrentin Nina Harper zu übertrumpfen, ist Sharon imstande, so einiges wegzustecken ...
Inhalt – 1.Staffel
Folge 01 - Die Zahnspange
Folge 02 - Voll verknallt
Folge 03 - Die Dinge, die mich wirklich an dir nerven
Folge 04 - Sprechstunde Dr. Spitz
Folge 05 - Ran an den Speck
Folge 06 - Typveränderung
Folge 07 - Mailbox Mix
Folge 08 - Das Katastrophendate
Folge 09 - Familienangelegenheiten
Folge 10 - Langfingerrabatt
Folge 11 - 24 Stunden
Folge 12 - Sharon gibt Gas
Folge 13 - Projekt Überlebenstraining
Persönlicher Eindruck
Die Idee zu “Braceface – Alles klar, Sharon Spitz?“ wurde vor nicht allzu langer Zeit vom amerikanischen Trickfilm-Regisseur Charles E. Bastian entwickelt. Sein Ziel, die Schwierigkeiten der Pubertät in einem etwas frischeren und frecheren Rahmen darzustellen und damit auch ein breiteres Publikum anzusprechen, hat er insofern erreicht, dass die Serie mittlerweile bereits drei Staffeln zutage gebracht hat, die derzeit auch über die populäre TV-Station Nickelodeon ausgestrahlt werden.
Das Konzept ist dabei ebenso gewöhnlich wie originell: Bastian hat eine ganz normale Teenagerin konstruiert, deren sympathisches wie tollpatschiges Auftreten für eine herkömmliche weibliche Identifikationsfigur wie geschaffen ist. Jedoch hat Sharon Spitz einen Makel, den sie so schnell auch nicht wieder wird ablegen kann: Sie ist im Besitz einer Zahnspange, die aufgrund eines Unfalls im Labor des Zahnarztes seltsame Kräfte aufweist und die Titelfigur ständig in Schwierigkeiten bringt. So durchlebt die junge Dame mit den gelben Haaren ständig peinliche Situationen, sei es nun, weil sich irgendwelche Essensreste zwischen ihren umrahmten Zähnen sammeln oder eben weil sie bei Begegnungen mit Verehrern und Verehrten plötzlich umstehende Gegenstände anzieht und anschließend in Erklärungsnöte gerät. Dieser Part beschreibt schließlich den witzigen Teil der Serie und wurde auch ganz ansprechend umgesetzt, wenngleich die Zielgruppe sich wohl maximal durch das Alter der Hauptdarstellerin definieren sollte.
Letzteres wird vor allem in der Gestaltung der einzelnen Abenteuer Sharons deutlich: Pubertäre Probleme wie die Beziehung zum anderen Geschlecht, die Unzufriedenheit mit dem eigenen körperliche Befinden oder aber der Besuch eines Konzerts des geliebten Lieblingsacts werden auf allzu lustige Weise erzählt, jedoch auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit eingefangen, um das bereits angeschnittene Identifikationspotenzial zu wahren. Die Darstellung all dessen ist dem Regisseur sowie dem Animationsteam insgesamt wirklich gut gelungen, wobei man dies natürlich immer aus den Augen einer angesprochenen Zielperson betrachten muss. Doch da die 13 Folgen der ersten Staffel ein recht gutes sprachliches wie inhaltliches Niveau bestätigen, gibt es hier keine nennenswerten Bedenken, zumal das Ganze nicht nur inhaltlich, sondern auch im Hinblick auf die außergewöhnliche Portraitierung der einzelnen Charaktere einen ordentlichen Humor mit sich bringt.
Aufarbeitung
Die Aufarbeitung der beiden Silberlinge kann den anständigen Standard der voneinander losgelösten Geschichten unentwegt halten. Das Bild ist zwar nicht herausragend scharf, bietet aber übliche TV-Qualität – zweckmäßig, aber völlig in Ordnung. Dies kann man auch für den Sound sagen, der gut verständlich herüberkommt und sämtliche Anforderungen erfüllt.
Bonusmaterial ist hingegen vergleichsweise rar. Sowohl die Inhaltsangaben der 13 Episoden als auch die Kurzbeschreibungen der verschiedenen Charaktere sind lediglich als Texttafeln enthalten, insgesamt eher unspektakulär. Und mit dem schmalen interaktiven Menü, in dem man auf dem heimischen PC die Titelmelodie mitsingen kann, hat man sich auch kein Bein ausgerissen. Etwas spärlich und sicherlich ausbaufähig – aber immer noch im grünen Bereich.
Fazit
“Braceface“ ist eine wirklich nette Teenie-Serie, die sich mit den üblichen Problemen eines pubertierenden Mädchens beschäftigt, jene aber in einen witzigen, partiell auch außergewöhnlichen Rahmen verpackt, der sich wohlwollend von etwaigen “Beverly Hills 90210“-Verschnitten distanziert. Die anständige Sprache sowie die sympathischen Charaktere machen diese erste Box infolgedessen auch zu einem Geheimtipp für das gleichaltrige, feminine Publikum, das sich hier bei so manchen peinlichen Begebenheiten wieder erkennen wird. Diejenigen, die “Braceface“ noch nicht auf Nickeloden erspäht haben, sich jedoch vom thematischen Background angesprochen fühlen, sollten daher definitiv mal reinschauen – schlecht gemacht ist’s jedenfalls definitiv nicht!
- Redakteur:
- Björn Backes