Lovewrecked - Liebe über Bord
- Regie:
- Randal Kleiser
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Komödie
- Land:
- USA
1 Review(s)
23.04.2007 | 14:47Story
Die 18-jährige Jenny und ihr Kumpel Ryan heuern in einem Ferienresort an, um sich dort mit kleinen Jobs ein kleines Zubrot zu verdienen. Doch für die beiden könnte der Sommerurlaub unterschiedlicher nicht laufen. Während Ryan tagtäglich darum trauert, dass Jenny hoffnungslos dem Popstar Jason Masters verfallen ist, dreht diese völlig durch, als sie realisiert, dass eben jenes Teenie-Idol einen Zwischenstopp im selben Hotel einlegen wird. Jenny wächst geradezu über sich hinaus, um in die Nähe des Sängers zu kommen, und tatsächlich: Bei einer Bootstour stürzen ausgerechnet Jason und sie über die Reeling und stranden mit einem Schlauchboot auf einer einsamen Insel. Am Ziel ihrer Träume angelangt, kümmert sich Jenny unablässig um den Star, der sich bei dem Unglück einen Fuß gebrochen hat. Sie sucht nach Nahrung und entdeckt dabei recht schnell, dass die Insel gar nicht so einsam, sondern eigentlich die Rückseite des Strandes, an dem sich ihr Hotel befindet, ist. Während die hübsche Jugendliche alles daran setzt, die Fassade zu wahren, kommen sich die beiden näher. Doch ausgerechnet dann taucht Jennys Erzfeindin Alexis auf und stellt sich zwischen die beiden. Jason ist ganz begeistert von der neuen Erscheinung und nimmt ihre Zuneigung gerne an. Spätestens da macht sich Jenny Gedanken, ob der Popstar wirklich der Mann fürs Leben sein kann ...
Meine Meinung
Eines vorweg: Würde Hauptdarstellerin Amanda Bynes (“Was Mädchen wollen“) nicht so grandios auftreten und ihre Reize nicht so geschickt einsetzen, wäre dieser Film sicherlich ein Totalflop geworden. Regisseur Randal Kleiser ist ja bekannt dafür, mit überspitzten Klischees zu arbeiten, man denke nur mal an “Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby“, aber in “Lovewrecked“ hat es der gute Mann dann wirklich übertrieben. Ein Popstar landet zufällig auf einer traumhaften Südseeinsel, auf der zufällig sein größter Fan einem Ferienjob nachgeht, und wie es ein weiterer Zufall so will, gelingt es Letzterem, sich auf einer privaten Schiffsparty einzuschleichen, dort zufällig mit dem Hauptgast ins Wasser zu stürzen und in einem Rettungsboot – man bedenke nur mal den Zufall – auf einer Insel zu stranden, die vollkommen verlassen scheint. Also Zufälle gibt’s ... Das Beschränkte dabei: Der Regisseur versucht wirklich glaubhaft zu vermitteln, dass sich diese Schicksalskette genau so ereignen kann, scheitert dabei aber restlos, nicht zuletzt weil die übrigen Schauspieler, darunter auch “O.C. California“-Darsteller Chris Carmack, in ihrer Rolle echt überfordert scheinen. Gerade der männliche Serienstar und hier der Protagonist scheint mit der Rolle des coolen, unantastbaren Popidols vollkommen überfordert und konzentriert sein ganzes Handeln darauf, sich auf billigste Klischees zu stützen. Gerade für einen solch erfahrenen Akteur (unter anderem gehörte Carmack auch zur Besetzung von “Smallville“) ist das hier Gezeigte wirklich enttäuschend.
Mal abgesehen von der dürftigen Darbietung der meisten Darsteller ist auch die Story superflach, wenngleich man bei einigen witzigen Szenen schon mal schmunzeln muss. Ohne jetzt hier etwas vorwegzunehmen, kann man sich bereits nach fünf Minuten den kompletten Verlauf des Streifens ausmalen, sämtliche ’Besonderheiten’ mit inbegriffen. Überraschungen sind ebenso Fehlanzeige wie generell eine klare Linie, wobei besonders der Schlussteil absolut chaotisch ist. Und weil es sich für einen solchen Film einfach gehört, gibt es zwischenzeitlich auch jede Menge Schmalz und Pathos.
Bei all den Peinlichkeiten bleibt am Schluss dennoch ein positiver Eindruck, und der betrifft einzig und allein die fantastische Hauptdarstellerin. Es ist allerdings eine Schande, dass sie ihr Talent in einem solch billigen Filmchen zum Besten geben muss, denn die junge Dame hat eine absolut bezaubernde Ausstrahlung, die den jungen Hollywood-Diven – ich denke da an Scarlett Johansson und Co. – in nichts nach steht.
Ansonsten kann man den Film aber auch nur denjenigen empfehlen, die bevorzugt mit klischeebeladenen Teenie-Streifen in den Abend starten. Viel Neues bietet “Lovewrecked“ jedenfalls nicht.
Die Aufarbeitung der DVD hinterlässt auch einen bescheidenen Eindruck; das Bild ist zum Beispiel gestochen scharf, und doch bestätigt es in gewisser Weise den etwas trashigen Eindruck, weil man relativ oft erkennen kann, dass sich die Darsteller in einem Filmstudio und nicht auf hoher See befinden. Soundmäßig gibt es indes nichts zu bemängeln; die Dialoge sind klar verständlich und der dts-Klang störungsfrei. Besondere Extras gibt es jedoch nicht; lediglich der ebenfalls nicht ganz kitschfreie Trailer ist als Bonus enthalten.
Fazit
“Lovewrecked“ hätte in den Achtzigern vielleicht sogar Erfolg gehabt, wirkt aber in einer Zeit, in der die Symbiose aus Komödie und Liebesstory den Markt regelrecht überschwemmt, vollkommen überholt. Mit anderen Worte: Nicht mehr als ein laues Lüftchen – allerdings mit einem Lichtblick namens Amanda Bynes.
- Redakteur:
- Björn Backes