Coupling - Wer mit wem? / 4.Staffel
- Regie:
- Martin Dennis
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Komödie
- Land:
- Großbritannien
1 Review(s)
18.04.2007 | 09:51Story
Die Geburt von Steves und Susans Baby rückt immer näher, doch weiterhin sind sich die beiden nicht wirklich einig, ob sie sich über dieses Ereignis nun freuen sollen oder nicht. Besonders Steve ist sehr unsicher und bereut zwischenzeitlich, dass die Beziehung zwischen den beiden es kurz vor dem Scheitern noch einmal geschafft hat und sich von nun an alles um den Nachwuchs dreht.
Auch Patrick kann die Beziehung zu Sally nicht mehr in vollem Maße genießen; seit er sich dazu entschieden hat, die Nächte bei ihr zu verbringen, fühlt er sich immer mehr eingeengt. Ausgerechnet der hoffnungslos überforderte Steve soll ihm Rat erteilen, wie er sich von den Fesseln der Zweisamkeit befreien kann. Ganz andere Probleme indes hat Oliver; seit mehr als einem halben Jahr ist er nun schon solo, doch sein Sexualtrieb ist dennoch nicht zu bremsen. Allerdings sind seine Besucher geschockt, als sie einige Schmierblätter in seiner Wohnung entdecken: So enthaltsam wie vermutet scheint der gute Herr gar nicht zu leben ...
Meine Meinung
Mit der vierten und auch letzten Staffel der britischen Comedy-Serie findet das englische Pendant zu "Friends" nach bereits 28 Episoden einen überraschenden Abschluss, der in diesem Fall von der Geburt von Stevs und Susans Baby gekrönt wird. Ist dieser emotionale Moment sicherlich einer der Höhepunkte der gesamten Reihe, haben die letzten sechs Folgen in Sachen Humor und Überzeugung jedoch ein wenig nachgelassen, was vor allem darin zu begründen ist, dass der einzigartige Jeff nicht mehr zum Besetzungsstab gehört. Für ihn ist der verplante Oliver eingestiegen, eigentlich ein ganz witziger Charakter, aber im Vergleich zum walisischen Lockenkopf definitiv kein gleichwertiger Ersatz.
Grundlegend hat sich indes kaum etwas geändert. Wiederum wird in den einzelnen Episoden reichlich über Beziehungskisten, Liebeleien und Tabus geredet und manchmal auch eines der Letztgenannten gebrochen, wobei das zentrale Thema in diesem Fall sicherlich der Geburtstermin ist, der nicht nur die beiden direkt Betroffenen enorm beschäftigt. Mit typisch britischem Humor nähert man sich den Bedenken und den Folgen für die Beziehung von Steve und Susan, wobei die Diskussionen über eine Milchpumpe in '9 1/2 Minuten' sicherlich sehenswert sind.
Und dennoch: Irgendwie ist die vierte Staffel nicht mehr ganz so elegant und lachmuskelfördernd wie die vorherigen drei Seasons; man hat bisweilen das Gefühl, dass die Luft einfach raus ist, auch wenn man sich besonders in den letzten beiden Folgen nochmal krampfhaft dieses Eindrucks zu erwehren versucht. Allerdings kann all dies auch damit zusammenhängen, dass die letzte Staffel mal wieder recht knapp geraten und mit gerade mal sechs Teilen fast schon peinlich kurz ist - was aber wiederum ein weiteres Indiz dafür ist, dass die Macher im Grunde genommen schon mit dem Thema "Coupling" abgeschlossen hatten.
Ein weiteres Problem, welches sich gerade in den ersten drei Episoden ganz deutlich äußert, ist die schwache Übersetzung. Dies wird einem vor allem dann bewusst, wenn man mal aufs englische Original umsteigt, in dem die Gags einfach viel besser zünden, während man sich bei den deutschen Lachern teilweise fragt, weshalb sie manchmal mit den entsprechenden Samples unterlegt werden. Zwar hält man sich ja grundsätzlich bei "Coupling" noch dezent mit solchen Einspielern zurück, aber wenn sie dann noch einmal nur zur Hälfte berechtigt sind, dann ist das schon bedenklich.
Ich will jetzt nicht alles miesreden, denn schließlich bietet die insgesamt immerhin noch dreistündige letzte Season trotz allem recht gute Comedy-Unterhaltung und mitunter auch einen ganz guten, zweideutigen Humor. Was eben nur zu betonen ist, wäre der qualitative Verlust im Vergleich zu den vorherigen Staffeln, ganz besonders zur zweiten, dem Herzstück der gesamten Serie. Andererseits ist man aber auch dankbar für jede weitere Folge dieser britischen Sitcom, zumal es nur wenige Serien von der Insel auf so schnellem Wege in die Herzen des internationalen Publikums geschafft haben wie "Coupling". Wer also generell vom teils recht derben Humor, der in dieser TV-Produktion bemüht wird, begeistert war, sollte sich trotz der genannten Kritikpunkte auch die vierte Staffel ins Haus holen.
- Redakteur:
- Björn Backes