Glücksguru, Der
- Regie:
- Sujoy Ghosh
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Komödie
- Land:
- Indien
- Originaltitel:
- Home Delivery: Aapko... Ghar Tak
1 Review(s)
15.04.2007 | 14:08Hintergrund
Neben Shah Rukh Khan hat das Bollywoodkino noch ein paar andere männliche Hauptdarsteller zu bieten. Vivek Oberoi ist einer von ihnen. In Indien geboren, wurde er auf einem Workshop in London vom Direktor der New York University entdeckt, wo er auch seinen Master in Schauspiel ablegte. Für sein Debüt in "Company" sackte Oberoi zahlreiche Auszeichnungen ein. Später versuchte er sich im Bollywood-Actiongenre, um schließlich bei Komödien wie "Der Glücksguru" zu landen.
Handlung
Sunny Chopra (Vivek Oberoi) ist der allwissende Glücksguru. Durch seine Zeitungskolumne löst er die Probleme von Millionen Inder. Durch diese Kolumne begünstigt, kommt Sunny auch an seinen ersten Deal als Drehbuchautor. Doch kaum steht das Engagement, leidet er unter einer Schreibblockade. Zudem nervt ihn seine gläubige Freundin Naani (Ayesha Takia), die ihn ständig nach einem Hochzeitstermin fragt. Sunnys Leben besteht daraus, sich alle Dinge möglichst leicht zu machen. Seinen Auftraggeber vertröstet er ebenso wie seine Freundin und Pizzaboten zieht er ständig über den Tisch. Seine Lieblingspizzeria offeriert nämlich eine Lieferung innerhalb von 30 Minuten - andernfalls geht die Pizza aufs Haus. Obwohl die Boten meistens pünktlich sind, drückt sich Sunny um die Kosten. Doch eines Tages trifft er bei seiner täglichen Pizzabestellung auf einen neuen Boten, Michael Burnett. Dieser wird Sunnys Leben ordentlich auf den Kopf stellen und ihm eine Lektion fürs Leben erteilen ...
Kritik
Dass Bollywood aus mehr besteht als schmalzigen Liebesgeschichten, sollte mittlerweile dem einen oder anderen klar sein. Neben (Bollywood-) Actionfilmen und (Bollywood-) Horrorproduktionen kommen auch reichlich viele Komödien aus Mumbai. Leider zeigt sich bei "Der Glücksguru", dass sich die alte Floskel 'Schuster bleib bei deinen Leisten' auch auf Filme übertragen lässt!
Satte 150 Minuten stehen bei der Angabe der Spieldauer - 150 lange Minuten! Komödien müssen sich in erster Linie an ihren Lachern messen, egal ob die Geschichte herzerwärmend ("50 erste Dates") oder latent schräg ("Voll auf die Nüsse") daherkommt. "Der Glücksguru" bedient keine der genannten Richtungen. Lacher sucht man ebenso vergebens, wie eine schön erzählte Geschichte. Von Beginn an zieht sich der Film wie ein Kaugummi, ohne der Handlung wirklich Substanz zuzuführen. Die Pace ist erschreckend langsam, wodurch der Plot keinen wirklichen Fluss erhält. Nach geschlagenen 80 Minuten kommt ein wenig Schwung in das Ödnis der Handlung, wobei der erzielte Effekt schnell verpufft.
Nach 70 weiteren Minuten kommt alles wie es kommen muss - die Überraschungen bleiben aus und die vorhersehbare Geschichte nimmt ihr Ende. Bis dahin muss man sich mit (in diesem Fall besonders) unpassenden Gesangs- und Tanzeinlagen und einem sehr, sehr mäßigen Schauspiel begnügen. Kamera, Schnitt und Effekte sind ebenfalls nicht von besonderer Güte, was zu weiteren Abzügen führt. Leider fehlt hier auch die ansonsten häufig gegebene Pracht der Kulissen, außer einem langweiligen Apartment und einigen öffentlichen Einrichtungen bekommt man nicht viel zu sehen.
Die DVD
Das Bild (2.35:1) ist wie bei neueren Bollywoodproduktionen üblich auf einem guten Niveau. Die Schärfe stimmt, der Kontrast ist gut und die Farben erstrahlen recht kräftig. Ein leichtes Hintergrundrauschen und die nicht ganz optimale Detailschärfe trüben den Gesamteindruck ein wenig. Alles in allem aber ein gutes Ergebnis!
Der Ton (Deutsch, Hindi je DD5.1) schlägt in eine ähnliche Kerbe. Genre bedingt spielt sich das meiste auf der Front ab, nur vereinzelt hört man Umgebungsgeräusche oder Musik auf den Rears. Während der Gesangseinlagen zeigt sich der Ton schon dynamischer und auch der Bass darf ein wenig brummen.
Extra sind leider Mangelware - außer hauseigenen Trailern gibt es nichts!
Fazit
"Der Glücksguru" dürfte selbst eingefleischte Bollywood-Fans enttäuschen. Langatmig, langweilig und völlig witzfrei (im wörtlichen Sinne!) stellen die 150 Minuten der Handlung eine echte Bewährungsprobe dar. Lieber mal wieder zum Shah Rukh Khan Film greifen.
- Redakteur:
- Martin Przegendza