YES - Keys to Ascension
Mehr über Yes
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Proper Records (rough trade)
- Release:
- 10.09.2010
- Recorded Live At SLO 1996 - Siberian Khatru
- The Revealing Science Of God
- America
- Onward
- Awaken
- Recorded Live At SLO 1996 - Roundabout
- Starship Trooper
- Studio Tracks Recorded 1996 - Be The One
- That, That Is
- Recorded Live At SLO 1996 - I've Seen All Good People
- Going For The One
- Time And A Word
- Close To The Edge
- Turn Of The Century
- And You And I
- Studio Tracks Recorded 1995/1996 - Mind Drive
- Foot Prints
- Bring To The Power
- Children Of Light
- Sign Language
- DVD - Recorded Live At SLO 1996 - Siberian Khatru
- Close To The Edge
- I've Seen All Good People
- Time And A Word
- And You And I
- The Revealing Science Of God
- Going For The One
- Turn Of The Century
- America
- Onward
- Awaken
- Roundabout
- Starship Trooper
Die erneute Zusammenführung von dem, was nicht mehr zusammengehören wollte!
Das Material von "Keys To Ascension" ist aus mehreren Gründen geschichtsträchtig, der erneute Release hingegen eine eigenartige Angelegenheit - aber nichtsdestotrotz eine willkommene. Blickt man zurück auf den Umstand, unter dem das material damals überhaupt erst eingespielt wurde, muss man sich jedenfalls nicht wundern, dass die Songs des immensen Live- und Studiopakets immer wieder zu polarisieren mochte. Als die britische Prog-Rock-Legende nämlich im Übergang der Jahre 1995/96 entschied, man solle es noch einmal im Original-Line-up versuchen und die zwar erfolgreiche, musikalisch aber nicht sonderlich inspirative Hardrock-Phase hinter sich lassen, konnte man bandintern keine Einigkeit erzielen, wie das Comeback denn nun ausschauen sollte. Zwar wurden von Zeit zu Zeit einige Studiomomente festgehalten und auch später veröffentlicht, doch die chaotischen Zustände hatten nicht nur eine gezielte Auswirkung auf die Qualität des Materials, sondern schließlich auch auf die schließlich kritisierte, groß angelegte Nachbearbeitung des in Kürze geplanten Mitschnitts des Reunion-Gigs. Als YES anno '96 im Freemont Theatre in San Luis Obispo drei gefeierte Shows ablieferten, schien die Sensation zwar perfekt - doch die nachfolgende Uneinigkeit über die Art und Weise, wie das Material vermarktet und die Reunion ausgebaut werden sollte, führte die Band mal wieder in eine sehr unvorteilhafte Situation. Eine Tournee wollte man nicht folgen lassen, die Plattenfirma jedoch wollte das geschnürte "Keys To Ascension"-Paket aber eben nur unter diesen Umständen auf die Reise schicken. Dass bis zur Jahrtausendwende doch noch ein gestückelter Release folgte, ist wohl ein eher glückliches Schicksal - und dennoch maß man den inhaltlichen Ergüssen des größtenteils aus Live-Aufnahmen bestehenden Outputs eben nicht die Aufmerksamkeit zu, die er eigentlich schon verdient hätte.
Mehr als zwölf Jahre nach der veröffentlichungstechnischen Fertigstellung des Projekts folgt nun erstmals der Release des kompletten Materials. Und auch wenn der Geist der Overdubs über dem Material schwebt: An dessen Qualität mag man im Nachhinein kaum mehr zweifeln, wie sich nun mit etwas Abstand klar herausstellt. Die freizügige Art und Weise, wie Steve Howe und Rick Wakeman sich beispielsweise schon im Opener 'Siberian Khatru' duellieren, macht direkt wieder Lust, selbst wenn die Live-Situation in Form von tosendem Beifall am Ende der Songs etwas Künstliches an sich hat. Aber es ist die generelle Stimmung, die reizende Atmosphäre, auf die man sich auch bei "Keys To Ascension" verlassen kann. Ruhige Stücke wie 'America' und 'Onward' sind kompositorisch schlichtweg brillant, während ausgefallene Jams, wie sie in 'Starship Trooper' und 'Roundabout' ausgekostet werden, den Geist des bandeigenen Ursprungs wieder heraufbeschwören.
Die Studiosongs indes mögen sicher nicht an die Klasse der Erstwerke herankommen, bieten aber zumindest mit 'Bring The Power' und 'Sign Language' Songs hervor, die sich in die Reihe der YES-Oberklasse einreihen können. 'Children Of Light' wiederum ist einer der stimmungsreichsten Tracks in der Historie von Howe und Co. und verdient auch heute noch erhöhte Aufmerksamkeit.
Letztere sollte man daher auch dem Set aus insgesamt 4CDs und einer resümierenden DVD mit den Highlights der San Luis Obispo-Shows schenken, denn auch wenn der kritische Stern, unter dem dieses Material seinerzeit auf den Markt gekommen ist, nicht wird beiseite geschoben werden kann, so ist das insgesamt mehr als sechs Stunden währende Paket ein Pflicht-Release für die treue Anhängerschaft der Insel-Heroen. Sie mögen zwar in ihrer Karriere auch einige Wege eingeschlagen haben, die in der Nachbetrachtung nicht sonderlich ruhmreich sein mögen. Aber "Keys to Ascension" gehört zumindest musikalisch keinesfalls dazu.
Anspieltipps: Bring To The Power, Children of Light, Sign Language
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes