WITCHCRAFT - Legend
Mehr über Witchcraft
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 21.09.2012
- Deconstruction
- Flag of Fate
- It's Not Because of You
- An Alternative to Freedom
- Ghosts House
- White Light Suicide
- Democracy
- Dystopia
- Dead End
Von Metaller-Gewerkschaften und Hippie-Kommunen.
Es scheint, als hätten WITCHCRAFT die Leichtigkeit des 70er Rock mit dem doomigen, walzenden Birmingham-Sound aus der gleichen Zeit miteinander vereint. Und das ohne die Hilfe von Metaller-Gewerkschaften oder Hippie-Kommunen. Denn wo andere Bands nur schwermütig können, paart der Schweden-Fünfer das mit einer intuitiven Eingängigkeit, die die Musik sofort in die Hirnrinde wandern lässt.
WITCHCRAFT sind eben ein gutes Beispiel für eine Band, die anscheinend mit spielender Leichtigkeit mitreißende Songs schreibt und dabei Feeling ohne Ende transportiert. Als Demonstration dieser Fähigkeiten reicht bereits 'Deconstruction', der erste Song auf dem neuen Longplayer "Legend". Man kann den Track durchaus repräsentativ für das ganze Album sehen. In den ersten fünf Minuten brennen die fünf Schweden alles ab!
Widmen wir uns exemplarisch noch ein paar Leckerbissen, um die Großartigkeit von "Legend" ein wenig auszuführen. 'It's Not Because of You' ist zum Beispiel ein starker Schweden-Cocktail. Diese Hooks sind beängstigend gut, die Dynamik des Songs verleitet einen zu spastischem Ganzkörper-Zucken und bei diesen Harmonien, dem Gitarren-Feeling und den Backing-Vocals werden sogar die RED HOT CHILI PEPPERS neidisch. Neidisch können andere Acts mit ähnlichem Sound auch auf die Qualität sein, die WITCHCRAFT bei allen neun Songs an den Tag legen. Kein verhunzter Song, kein überlanges Solo oder eine langatmige Passage findet sich auf "Legend". Das soll auf den ausgetretenen Pfaden des Genres erst einmal jemand nachmachen!
Wenn ich Musik höre, die mir gefällt, bekomme ich oft Kopfkino oder verbinde die Musik mit Erlebnissen. Und wenn ich 'An Alternative To Freedom' höre, dann fühle ich mich einen Straßenkreuzer über eine Küstenstraße in den USA steuern, den Sonnenuntergang genießen und in ein Motel einchecken. Danach noch ein kühles Blondes und eine WITCHCRAFT-Platte. Wer würde da schon Nein sagen?
Zu guter Letzt führt uns der Roadtrip zu 'Dead End', einem zwölfminütigen atmosphärischen Rocker, der die gesamte Konkurrenz Staub fressen und die Fans auf wunden Knien herumrutschen lässt. Vergesst GRAVEYARD, vergesst HORISONT. WITCHCRAFT is the real shit!
Kurzum: mit dem Album verhält es sich genau so wie mit den vier genannten Songs. Packendes Songwriting trifft Refrains zum Mitsingen trifft musikalisches Können. Kriecht aus euren Löchern ihr Luftgitarristen, Air-Drummer und Hobby-Hexenmeister. WITCHCRAFT sind zurück. Stärker denn je!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Nils Macher