WITCHCRAFT - Black Metal
Mehr über Witchcraft
- Genre:
- Retro Rock / Acoustic
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 01.05.2020
- Elegantly Expressed Depression
- A Boy And A Girl
- Sad People
- Grow
- Free Country
- Sad Dog
- Take Him Away
Ziemlich dröge Veröffentlichung für eine andere Zielgruppe.
33 Minuten akustischer Rock von WITCHCRAFT - ironischerweise unter dem Titel "Black Metal" veröffentlicht. Zuerst hatte ich mich ziemlich auf diesen Release gefreut, da ich die Hoffnung hatte, dass wir hier ein Werk in der Qualität von Magnus Pelanders "Time"-Soloalbum erhalten. Leider, so viel kann ich schon mal sagen, hat sich diese Hoffnung nicht bestätigt. Zum einen: Das hier ist doch im Grunde ein PELANDER-Album, das unter dem Namen WITCHCRAFT verkauft wird? Wer spielt außer Sänger/Gitarrero Pelander hier denn noch mit? Ich höre da zumindest niemanden. Sehr schade, wenn man sich überlegt, wie völlig überragend das letzte WICHTCRAFT-Album "Nucleus" war.
"Black Metal" ist ruhiger als "Time", (und natürlich deutlich ruhiger als alles, was wir bisher unter dem WITCHCRAFT-Banner kannten). 'A Boy And A Girl' ist zum Beispiel eine astreine Country-Ballade. Wer bei "Time" noch den dunklen Folk im ME AND THAT MAN-Style gefeiert hat, darf hier eher an den alten JOHNNY CASH denken. Insgesamt ist alles superruhig, und ehrlich gesagt plätschert vieles ('Sad People'!) einfach so vor sich hin. Auch nach mehreren Spins fehlt mir jeglicher emotionaler Zugang zu dieser handwerklich sicherlich schön aufgenommenen Musik.
Dabei steht für mich fest: Magnus Pelander hat weiter eine wunderbare, großartige Stimme, die unheimlich einfühlsam ist. Sie macht diese Scheibe irgendwie noch gut hörbar. Aber ohne seine Beteiligung oder die Geschichte von WITCHCRAFT als einer der zentralen Retrorockbands wäre diese Veröffentlichung für ein Magazin wie powermetal.de völlig irrelevant. Klar gibt es auch ein paar bessere Titel (ein Album auf dem Niveau von 'Grow' wäre auf jeden Fall sinnvoller gewesen), aber das meiste ist so schnell wieder vergessen wie es gehört war. Es dauert nur 33 Minuten. Aber das sollte ja jetzt wirklich kein Qualitätsmerkmal sein. Aufgrund der hohen handwerklichen Qualität, der guten Stimme von Pelander und der Tatsache, dass es weit außerhalb des Metalkontextes sicher eine echte Zielgruppe für dieses Album gibt kann ich noch knappe sechs Punkte vergeben. Wer sich zum Beispiel die Zeit der Country-Outlaws zurück wünscht und sich darüber ärgert, dass Popqueens wie MAREN MORRIS, KACEY MUSGRAVES oder MIRANDA LAMBERT im TAYLOR SWIFT-Gefolge den Country-Markt dominieren, der könnte an dieser Scheibe durchaus gefallen finden. Da ich aber alle oben genannten Country-Damen klasse finde, bin ich wohl nicht die Zielgruppe.
Anspieltipps: Grow, Sad Dog
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer