WINTERS - Black Clouds In Twin Galaxies
Mehr über Winters
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Rise Above / Soulfood
- Release:
- 22.06.2007
- Fried
- Aftershown
- Oh No
- Endless Fight
- Life Was So Simple
- Mark My Words
- Two Wrongs Make A Right
- Destroyer
- No Will
- Did Me In
- Black Clouds In Twin Galaxies
Beim Anblick des "Black Clouds In Twin Galaxies"-Covers weiß man sofort Bescheid: Hier zieht sich Vati die Hasch-Plantage noch höchstpersönlich mit großem Genuss in die Denkkugel. Der Nachwuchs guckt in die Röhre und muss sehen, was übrig bleibt. Ein glücklicher Umstand, denn so wurde verhindert, dass Paul Fyfe, Nigel Ingram und Andy Prestidge unter dem Namen WINTERS sterbenslangweilige Musik machen. Völlig reizlose kompositorische Totalausfälle, die überhaupt nur dann zu ertragen sind, wenn man irgendwas eingeklinkt hat, überlassen sie anderen.
Das Debüt der Engländer muss man sich alles in allem nicht schönkiffen, den Gesang schon. Paul Fyfe kann mit Sicherheit besser Mikado spielen oder auf einem Bein stehen als trällern. Mit einem nicht unerheblichen Hang zu Genöle verläuft er sich erhobenen Hauptes und ziemlich hoffnungslos in der wunderbaren Welt der zwölf Töne. So können keine Refrains in Stellung gebracht werden, und das führt zu Abzügen in der B-Note. Musikalisch wird hingegen einiges geradegerückt, was aufgrund der Vocals in Schieflage geraten ist. Das Trio hat sich die richtigen Bands draufgezogen: THE KINKS, NIRVANA (die sind zwar nicht unbedingt "richtig", aber rauszuhören) und BLACK SABBATH. Bei 'Aftershown' haben WINTERS sogar erst ganz zum Schluss der Aufnahmen gemerkt, dass sie nicht mehr spaßeshalber 'Iron Man' nachspielen – schnell zwei Akkorde austauschen und fertig ist ein guter Song. Bisweilen dämmern die Jungs auch ein bisschen und unterhalten sich dabei mit den knuffigen Tierchen auf dem Cover (das passend betitelte 'Life Was So Simple' artet in Blumenwiesen-Hippie-Gezuppel aus). Das muss nicht sein. Aber wenn sie auf kommenden Veröffentlichungen mehr Riffs wie die in den knarzenden 'Two Wrongs Make A Right', 'Endless Fight', 'Destroyer' und 'Oh No' auspacken, können sie diese Hänger vermeiden.
Man kann sich WINTERS vor allem aufgrund der Vocals (viel schiefer als in 'No Will' kann man wirklich nicht singen) nicht ununterbrochen anhören, so dass Interessierten vor dem Kauf ein kurzer Test angeraten sei. Aber wessen Interesse könnten die Burschen überhaupt wecken? Das zu beantworten, ist etwas knifflig, da die Briten mit ihrer Scheibe letztlich zwischen alle Stühle hüpfen. Doom-Birnen könnte es insgesamt nicht doomig genug zugehen, Classic-Rockern ist's vermutlich stellenweise zu neblig, und Sechziger-Fans werden von den Gitarren erschlagen. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass man es bei "Black Clouds In Twin Galaxies" mit einem recht abwechslungsreichen Dreher zu tun hat. Und hey, er erscheint auf Lee Dorians Rise-Above-Label.
Anspieltipps: Fried, Aftershown, Two Wrongs Make A Right
- Redakteur:
- Oliver Schneider