WIND AND THE WHALER - Lions In Chains & Cities In Flames
Mehr über Wind And The Whaler
- Genre:
- Alternative / Emo / Post Hardcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 19.08.2016
- State Of The Left Behind
- Hunters Guide
- Fire Over Cologne
- Silent Parade
- Ebony Hills
Solides Zweitwerk der Alternative-Newcomer aus Mannheim.
Aktuell erlebt der Alternative Rock und auch der Melodic Hardcore in Europa ja so etwas wie einen zweiten Frühling. Was läge da also näher, als eine Band zu gründen, die beide Pole in sich vereint und somit eigentlich genau den aktuellen Zeitgeist der Rockmusik treffen müsste. Genau das dachten sich wohl auch fünf Jungs aus Mannheim und riefen im Jahr 2014 WIND AND THE WHALER ins Leben. Schon die erste EP "Ocean" konnte dabei im Juli des Gründungsjahres für Aufsehen sorgen und verschaffte der Truppe neben lokalen Gigs auch eine Tour durch die Ukraine. Gute zwei Jahre später legen die Newcomer nun mit "Lions In Chains & Cities In Flames" eine weitere EP vor, die für Fans fünf frische Tracks bereit hält.
Musikalisch sind die Baden-Württemberger dabei ihrem bisherigen Rezept treu geblieben und verfeinern auf der neuen Scheibe nur ihren Mix aus rockigen Gitarren und melancholischen Melodien. Dass die Truppe dabei aber in den vergangenen zwei Jahren in Sachen Songwriting noch einmal einiges dazugelernt hat, beweist schon der Opener 'State Of The Left Behind', der sich mit seinen dezenten Gitarren und einem fast schon unverschämt eingängigen Refrain unausweichlich seinen Weg ins Langzeitgedächtnis des Hörers gräbt. Schnell fällt aber auch auf, dass die Melodic-Hardcore-Einflüsse auf der neuen Platte noch weiter in den Hintergrund gedrängt wurden und nun einer ingesamt deutlich poppigeren Ausrichtung weichen müssen. Dementsprechend packt auch Fronter Julien Schaffhauser nur noch selten seine Shouts aus, was eigentlich schade ist, denn gerade bei der Gratwanderung zwischen eindringlichen Passagen und wütenden Schreien spielt der Sänger sein ganzes Potential aus.
Trotzdem gibt es auch neben dem Opener auf "Lions In Chains & Cities In Flames" noch einige weitere Highlights zu entdecken. So überzeugt 'Fire Over Cologne' mit der grandiosen Gitarrenarbeit von Marco Bayati und Dennis Borger, während das abschließende 'Ebony Hills' mit seiner ungewöhnlichen Songstruktur und einem famosen Gitarren-Solo zum heimlichen Höhepunkt des Silberlings mutiert. Einziger Ausfall bleibt somit schlussendlich 'Hunters Guide', das ein wenig zu handzahm und einfallslos daherkommt, weshalb der Song auch nach mehreren Durchläufen keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen will.
Insgesamt setzen die Mannheimer aber auf ihrer neuen EP den bisher eingeschlagenen Weg konsequent fort und liefern fünf feine Tracks ab, die für alle Anhänger von melancholischen Klängen durchaus einiges zu bieten haben. Musikalisch liegt das Quintett damit weiterhin voll im Trend, weshalb auch die Erfolgskurve mit Sicherheit weiterhin steil nach oben zeigen wird. Einzig der richtig große Hit fehlt der Truppe aktuell noch, um im Konzert der ganz Großen mitzuspielen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs