WICKED, THE - Sonic Scriptures Of The End Times Or Songs To Have Your Nightmares With
Mehr über Wicked, The
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Spikefarm Records
- Epithimia Gia Athanasia
- Riddles Without Answers & Celestial Mechanics
- Phobos IV
- Point-Blank Avenue & Unbirthday Song – The Ultimate Ordeal
- To Kill A Friend
- H8 Universal
- Vaptisma Tis Gnosis
- Digital Satan
- Lex Praedatorius – Eaters of the Weak
Oh Mann, an solchen Alben kann man als Rezensent zerbrechen. So viele unterschiedliche Facetten, dermaßen verschiedenartige Klänge und überhaupt ein derart chaotischer, dann aber doch wieder schlüssiger Ansatz - das widerspricht eigentlich jeglichem Sinn für guten Geschmack. Aber die neue Scheibe von THE WICKED ist auch sicherlich nichts, was man sich mal zwischen ner Punk-Rock-Platte und nem True-Metal-Album anhört, nein, hier muss man Zeit mitbringen - viel Zeit!
Anfangs weiß man nämlich gar nicht, wie einem geschieht; ein trauriges Piano-Intro lässt nämlich auf eine weitere typische Düster-Rock-Scheibe aus Finnland schließen, doch dann überfallen einen beim darauffolgenden 'Riddles Without Answers & Celestial Mechanics' Polka-Rhythmen, Blastbeats, Kreischgesang, dann wieder ein Doom-Riff und schlussendlich noch diverse sphärische Sounds. Mittendrin hört man sogar noch einige Noten heraus, die mich ganz stark an den Soundtrack des ersten "Batman"-Films erinnern. Klingt nicht nur verrückt, ist auch verrückt, und trotzdem lässt einen die Musik von "Sonic Scriptures Of The End Times Or Songs To Have Your Nightmares With" nicht los, man will mehr hören.
Also geht es mit 'Phobos IV' weiter, einem elektronischen Track, der durch seinen dezenten Industrial-Beat und einige melancholische Sounds einen sehr düsteren Anstrich verpasst bekommen hat. 'Point-Blank Avenue & Unbirthday Song – The Ultimate Ordeal' hingegen klingt recht spacig, öffnet sich dann aber später wieder den extremeren Klängen und gehört zweifelsohne zu den Highlights dieser Platte.
Wer zu diesem Zeitpunkt aber denkt, dass es abgefahrener nicht mehr geht, der ist ganz klar auf dem Holzweg. Bei 'To Kill A Friend' mischen THE WICKED Akkordeonmelodien mit elektronischen Sounds, 'H8 Universal' tendiert wieder sehr stark in die Black-Metal-Ecke, 'Digital Satan' vereint düstere Elektronik mit klassisch inspirierten Keyboard-Sounds und beim abschließenden 'Lex Praedatorius – Eaters Of The Weak' schließt sich der Kreis wieder in Form von schwarzem Polka-Metal.
Ganz ehrlich, ich habe mit "Sonic Scriptures ..." am Anfang gar nix anfangen können, im Gegenteil, ich war sogar ziemlich genervt vom hier Gebotenen. Doch die Scheibe hat sich entwickelt und ist binnen einer Woche zu einem der interessantesten Alben geworden, welches in diesem Jahr meine Plattensammlung bereichert hat. Auf jeden Fall ist "Sonic Scriptures ..." ein sehr gewagtes Unternehmen, aber aufgrund der gekonnten Umsetzung ist der Band nur zu wünschen, dass sich das altbewährte Sprichwort "Wer wagt, gewinnt" schlussendlich auch für THE WICKED bewahrheiten wird. Ich bin jedenfalls mittlerweile hellauf begeistert von diesem Release.
Anspieltipps: Lex Praedatorius – Eaters Of The Weak, Riddles Without Answers & Celestial Mechanics, To Kill A Friend
- Redakteur:
- Björn Backes