WALDTRAENE - Unter Wolfes Banner
Mehr über Waldtraene
- Genre:
- Akustik Pagan Folk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pagan Media
- Release:
- 25.11.2016
- Irrlicht
- Schatten der Vergangenheit
- Unter Wolfes Banner
- Bruder im Geiste
- Ulfhednar
- Aus goldenen Hallen
- Ziu
- Die Schlacht am Harzhorn
- Vom Werden und Vergehen
- Urzeit
- Der alten Weide Sang
- Mittwinternacht
- Rauhnacht
- Unsterblich
- Heidnische Liedkunst
Zwischen Musik-Album und Hörspiel.
Mit "Unter Wolfes Banner" veröffentlicht die Akustik-Pagan-Band WALDTRAENE den zweiten Teil der Konzeptreihe "Es wussten einst die Alten". Irgendwo zwischen Hörspiel und Akustik-Album, ist es ein ziemlich ungewöhnliches Werk geworden – und bestimmt nichts, was man sich "nur mal so"und nebenbei anhört.
Denn einmal eingelegt, heißt es: Ohren auf! Die Platte beginnt sehr stimmungsvoll mit einem fast schon verträumten Gitarrenpattern, in welches schließlich das 'Irrlicht' einfällt. Durchweg bewahrt sich der Opener diese Ruhe und blasst schließlich aus, ehe die Geschichte beginnt: Wie ein Reiseführer geleitet Stickel (ODROERIR) als Stammesführer mich als Zuhörer durch das gesamte Album, fordert zum Singen auf und moderiert so die Lieder an. In denen erzählt WALDTRAENE von historischen Schlachten und alten Sagen. Dabei orientieren die Werke sich sprachlich wie musikalisch an den Liedern der heidnischen Skalden: Mal heroisch ('Unter Wolfes Banner'), melancholisch-klagend ('Der alten Weide Sang') oder fröhlich-beschwingt ('Mittwinternacht'). Die Lieder auf "Unter Wolfes Banner" sind dabei allesamt bewusst puristisch gehalten: Mit Knoepfchen und Horda Wolfenschrey bauen die Stücke auf dem spannenden Kontrast zwischen ihrer klaren, glockenhellen Stimme und seinem tiefen, sonoren Gesang auf – begleitet wird das Duo nur von einer Flöte und einer Akustikgitarre. Das macht die heidnische Liedkunst von WALDTRAENE zwar authentischer, doch erlaubt sie recht wenig Variationen und Ausreißer, die für einen Moment des musikalischen Staunens sorgen könnten.
Doch den Spannungsbogen erzeugt WALDTRAENE auch ohne große musikalische Sprünge: Auf "Unter Wolfes Banner" steht keiner der Lieder für sich, sondern ist eingewoben in die Geschichte, die mich bis zum Schluss dranbleiben lässt. Und dann soll noch jemand sagen, dass Erzählungen über historische Schlachten staubtrocken sind!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Leoni Dowidat