VARIOUS ARTISTS - Just Like Paradise: A Millenium Tribute To Diamond David Lee Roth
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Mascot Records / Rough Trade
- Release:
- 17.03.2006
- DERRICK LEFEVRE/MARKO PUKKILA - Just Like Paradise
- CHRIS HEAVEN- Dance The Night Away
- JIMMY CRESPO/RICHARD KENDRICK - Panama
- COREY CRAVEN - Tobacco Road
- ENUFF ZNUFF - Yankee Rose
- HOT FOR TEACHER - Hot For teacher
- GEORGE LYNCH/TONY HARNELL/JASON MCMASTER - Shy Boy
- THE SLASHTONES featuring TONY MOORE & ARNO HECHT - Just A Gigolo
- AMERICAN DOG - Take Your Whiskey Home
- MARKO PUKKILA/ROWAN ROBERTSON - And The Cradle Will Rock
- CHRIS CATENA/BLUES SARACENO - Goin' Crazy
- JET BLACK JOY - Ain't Talkin' Bout Love
Auch wenn der Mann mittlerweile bei den Van Halen-Brüdern Eddie und Alex ziemlich unten durch sein müsste, akzeptieren viele Fans die Hardrock-Legende VAN HALEN nur in der Besetzung mit Spandex-Ikone David Lee Roth. Am Gros der bandeigenen Klassiker war der sprunggewaltige Vorturner direkt oder indirekt beteiligt, weshalb sein Status – zumindest in der VAN HALEN-Frühphase – unbestritten ist. Nach seinem Ausstieg, oder sagen wir lieber Rauswurf (?), versuchte sich Diamond Dave mehr oder weniger erfolgreich auf Solopfaden, blieb aber bis heute immer nur der "Ex-Sänger von VAN HALEN".
Wie auch immer, der Einfluss des Sängers war nicht nur seinerzeit riesengroß, sondern hat auch die nachfolgende Generation maßgeblich inspiriert. Wie verschieden das Musikerpublikum von Herrn Roth dabei ist, zeigt sich auf dem neuen Tribute-Album von Mascot Records, das ausschließlich dem Mann mit der Diamantenstimme gewidmet ist. In einem Track wie 'Just Like Paradisea' zum Beispiel kommen Leute wie Marko Pukkila (ALTARIA), Derrick LeFevre (LILLIAN AXE) und Ferdy Doernberg (ROUGH SILK) zusammen und zaubern eine richtig starke, wenn auch nicht grundlegend andere Version des bekannten Soloklassikers aufs Parkett. Bei 'Panama' hingegen taucht der längere Zeit verschollene Jimmy Crespo, einst Joe Perrys Ersatz bei AEROSMITH und später Mitbegründer von ADAM BOMB, wieder auf und überzeugt mit einem fabelhaften Solo und gewohnt waghalsigem Spiel. Eine wirklich ungewöhnliche Konstellation trifft bei 'Shy Boy' zusammen: George Lynch, TNT-Röhre Toni Harnell und WATCHTOWER-Sicko Jason McMaster bieten die Nummer in einer instrumental mehr als perfekten Vorstellung dar und bewegen sich entgegen der meisten vertretenen Tracks auch mal ein wenig von den bekannten Strukturen der ursprünglichen Fassungen weg. Diesbezüglich bin ich nämlich von Nummern wie 'And The Cradle Will Rock' ziemlich enttäuscht. Von Musikern wie Drummer-Legende Vinnie Appice, besagtem Herrn Pukkila am Bass und dem ehemaligen DIO-Gitarristen Rowan Robertson darf man einfach mehr erwarten als eine (wenn auch gute) 1:1-Kopie des Originals. Aus diesem Grunde stellt sich zum Ende dann auch mal die beliebte Frage, die bei solchen Tribute-Platten immer irgendwie mitschwingt: Warum sollte man “Just Like Paradise – A Millenium Tribute To Diamond David Lee Roth“ kaufen, wenn man die Erstfassung bereits im Schrank stehen hat? Tja, gute Frage, denn auch wenn die Performances in jedem der zwölf enthaltenen Stücke tadellos sind, fehlt es diesem Release weitestgehend an einem eigenwilligen Charakter. Die Nähe zu den jeweiligen Originalen ist meist zu offensichtlich, und das ist gerade deshalb unverständlich, wenn man erfährt, dass die wenigen mutigen Experimente (siehe 'Shy Boy') voll und ganz gelungen sind. Sicher macht man mit dem Kauf dieser Scheibe nichts falsch und bekommt auch durchweg gute Musik geboten, aber trotz aller Klasse darf man von einem solchen Album etwas mehr erwarten.
Fazit: Gutes Tribute, wenig Wagemut. Wer den VAN HALEN-Backkatalog sowie die Solowerke des hier Geehrten besitzt, kann sich sein Geld getrost sparen.
- Redakteur:
- Björn Backes