UNRULY CHILD - UC III
Mehr über Unruly Child
- Genre:
- Rock
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 27.01.2003
- Tear Me Down
- Falling
- All Around Me
- Bring Me Home
- Sleeping Town
- You See Three
- Kings Of Tragedy
- Vertigo
- Shades Of Love
- Unruly Child
- Something
UNRULY CHILD wurden in den frühen Neunziger Jahren von Gitarrist Bruce Gowdy, Keyboarder Guy Allison und Sänger Mark Free gegründet. Innerhalb kurzer Zeit konnte die Band einen Plattenvertrag (mit Interscope) an Land ziehen, und mit Jay Shellen (dr.) und Larry Antonino (b.) wurden auch die noch freien Posten besetzt. Das selbstbetitelte Debüt-Album erschien bereits in 1992 und erntete nahezu überall gute Kritiken. Dennoch fielen UNRULY CHILD der Grunge-Phase zum Opfer und verschwandne in der Versenkung. Erst einige Jahre später folgte ein weiteres Lebenszeichen der Band in Form des Zweitlingswerks "Waiting For The Sun" mit Kelly Hansen am Mikrofon (der frühere Sänger Mark Free war inzwischen zu Marcy Free geworden). Mit einem weiteren neuen Sänger, Philip Bordowell, sind die beiden Gründungsmitglieder Bruce Gowdy und Guy Allison nun erneut am Start und wollen mit ihrem dritten Album, sinnigerweise "UC III" betitelt, den großen Coup landen...
Das Trio steigt mit dem recht ordentlichen Opener "Tear Me Down" in das Album ein, und dieser macht dann auch schon von Beginn an klar, worum es in der nächsten Dreiviertelstunde geht, nämlich um typischen Melodic Rock à la FOREIGNER und Konsorten. Während beim ersten Song noch die Rock-Komponente weitgehend im Vordergrund stand, liegt der Schwerpunkt beim anschließenden "Falling" deutlich mehr im Melodischen. Diese Tendenz setzt sich bei dem weichspülerischen "All Around Me" fort, und die einzigen ansprechenden Impulse kommen hier vom Keyboard. Im direkten Anschluss folgt mit "Bring Me Home" eine weitere sehr ruhige Ballade - zwar ganz nett zum Anhören (solange die Freundin in der Nähe ist ;-)), aber nicht mehr. Der nächste Song, "Sleeping Town", kommt zwar ein wenig flotter daher und kann auch mit einigen schönen Licks aufwarten, aber insgesamt gehört er doch auch noch in die Soft-Rock-Schublade und macht seinem Namen alle Ehre. Dafür kann anschließend "Kings Of Tragedy" (nach dem kurzen Instrumental "You See Three") nahezu begeistern. Der eigentliche Song plätschert zwar auch mehr oder weniger vor sich hin, aber der chor-mäßige Refrain kompensiert das und setzt sich sekundenschnell im Ohr fest. Auch "Vertigo" kann vor allem durch die mehrstimmigen Gesangslinien überzeugen, die hier sehr stark im Vordergrund stehen, während die Instrumente eher der Untermalung dienen. Mit "Shades Of Love" folgt dann aber wieder eine astreine Herz-Schmerz-Ballade, bevor bei der Bandhymne "Unruly Child" noch mal richtig gerockt wird (ja, wirklich!). Doch die Freude ist nur ovn kurzer Dauer, denn das Ende der Scheibe bildet mit "Something" erneut eine Ballade. Gute Nacht!
Um gleich irgendwelchen Missverständnissen vorzubeugen - "UC III" ist keine schlechte Platte! Sowohl Bruce Gowdy als auch Guy Allison beherrschen ihre Instrumente nahezu perfekt, und auch am Songwriting gibt es an sich wenig auszusetzen. Doch es ist einfach so, dass die ruhigen Songs zu sehr überwiegen, so dass die Scheibe mehr oder weniger vor sich hin plätschert. "UC III" eignet sich daher perfekt als Hintergrundmusik im Supermarkt oder auch für einen gemütlichen Kuschelabend, aber als reiner Musikgenuss wohl kaum. Dazu springt der Funke an zu wenigen Stellen über, und dem Album fehlt einfach das gewisse Etwas. Wer sich selbst ein Bild von diesem Album machen will, kann dies natürlich gerne tun, aber eine Kaufempfehlung wird es von mir für dieses Album sicherlich nicht geben!
Anspieltipps: Tear Me Down; Kings Of Tragedy; Unruly Child
- Redakteur:
- Martin Schaich