UNEVEN STRUCTURE - Februus
Mehr über Uneven Structure
- Genre:
- Djent
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Rykodisc (Warner)
- Release:
- 04.11.2011
- Awaken
- Frost
- Hail
- Exmersion
- Buds
- Awe
- Quittance
- Limbo
- Plenitude
- Finale
Djent ist auf dem Vormarsch. UNEVEN STRUCTURE marschiert ganz vorne mit.
In letzter Zeit werden immer mehr und mehr Bands mit dem Stempel "Djent" versehen. Mittlerweile kann man da fast schon von einer eigenständigen Spielart sprechen. Der Begriff "Djent" ist dabei der lautmalerische Ausdruck für den Sound einer Gitarre, bei der viel von dem sog. "Palm Muting" eingesetzt wird. Wer keine Ahnung hat, was das ist, hört einfach mal ein MESHUGGAH-Album und hat dann eine Vorstellung davon, welcher Gitarrensound gemeint ist.
Mit TESSERACT, VILDHJARTA, TEXTURES, CIRCLES, THE SAFETY FIRE oder PERIPHERY sind in den vergangenen Monaten diverse dieser Bands bei mir rundgelaufen und nicht selten ist es tatsächlich der Gitarrensound, also das "Djent", der mir stellenweise auf den Nerv geht. Bei allem Anspruch, den diese Musik haben mag, fehlt mir da stellenweise die Balance zwischen den massiven Djent-Parts und klareren Sounds.
Genau diese Balance ist es, die die Franzosen von UNEVEN STRUCTURE bereits auf ihrem Debütalbum "Februus" hinbekommen. Die zehn Songs vermögen es geschickt cleane, progressive, beinahe psychedelische Parts mit feinen Gesangsharmonien mit den typischen Djent-Gitarren und dem dazugehörigen eher corigen Vocals zu verweben. Und das so raffiniert, dass man eben nicht nach dem zweiten Song schon weiß, wie der dritte gestrickt ist.
Nein, stattdessen ist man immer wieder freudig überrascht, wenn plötzlich Matthieus Vocals über sphärische, beinahe an DEVIN TOWNSEND erinnernde, Flächen schwebt und sich extrem nachhaltig ins Großhirn fräst. Dazu kann man sowohl den Opener 'Awaken', den Fast-Hit 'Hall' oder 'Buds' antesten. Sie alle verfügen über die oben angesprochene Balance. Und spätestens, wenn im Schlußdrittel das psychedelische Instrumental 'Limbo' in das miteinander verbundene Doppelepos 'Plenitude'/'Finale' übergeht, darf man davon überzeugt sein, die vielleicht beste Djent-Platte des Jahres zu hören. Die Tour mit PROTEST THE HERO & LONG DISTANCE CALLING im Frühjahr des nächsten Jahres dürfte ziemlich toll werden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk