TYPE 0 NEGATIVE - Dead Again - Red Version
Mehr über Type 0 Negative
- Genre:
- Doom/Hardcore
- Label:
- Steamhammer/SPV
- Release:
- 08.02.2008
- Dead Again
- Tripping A Blind Man
- The Profits Of Doom
- September Sun
- Halloween In Heaven
- These Three Things
- She Burned Me Down
- Some Stupid Tomorrow
- An Ode To Locksmiths
- Hail And Farewell To Britain
- Kill You Tonight (Wacken Open Air 2007)
- Love You To Death (Wacken Open Air 2007)
- Anesthesia (Wacken Open Air 2007)
- Christian Woman (Wacken Open Air 2007)
- The Profits Of Doom (Video Clip)
- September Sun (Video Clip)
- Interviews
Es ist so eine Sache mit diesen Re-Releases, gerade wenn die Originale noch neueren Datums, ja eigentlich sogar noch vollkommen aktuell sind. Bei der letztjährig veröffentlichten TYPE 0 NEGATIVE-Platte "Dead Again" war beispielsweise noch kein Bedürfnis der Wiederveröffentlichung akut, obschon der musikalische Output unzweifelhaft zum besten in der Historie des Brooklyn-Vierers gehört(e). Dennoch nutzte man jüngst die Gelegenheit und warf den tonnenschweren Doom-Happen, verstärkt durch eine exklusive Bonus-DVD ein weiteres Mal ins Rennen, was besonders die treuen Fans ziemlich annerven dürfte, sollten sie doch zur Spezies gehören, die sich die neuesten Artikel ihrer Lieblinge pünktlich zur Erstveröffentlichung ins Haus holen.
Insofern ist die Auflage der "Red Version" gelinde gesagt eine Frechheit, die angesichts des mageren Bonus-Inhalts jedoch auch nur dann anzuraten ist, wenn man sich den Frevel erlaubt hat, "Dead Again" noch nicht zu entführen. Doch wer kann das als langjähriger TYPE 0-Fan schon von sich behaupten?
Wie auch immer, die neue Fassung enthält als Extra lediglich einen passablen Ausschnitt aus dem Wacken-Gig des letzten Jahres, der zwar in optimaler Bild- und Tonqualität daherkommt, aber keinesfalls vertuschen kann, dass die Band an besagtem Abend nicht ihren besten Tag erwischte. Lediglich 'Love You To Death' und 'Christian Woman' vermögen zu überzeugen, was aber zu einem gewissen Anteil auch mit Bekanntheitsgrad der Songs zusammenhängt. Ansonsten kann man sich den verhaltenen Publikumsreaktionen auch vorm heimischen TV nur anschließen.
Ungleich interessanter sind da schon die sehenswerten Clips zu 'September Sun' und 'The Profits Of Doom'. Letzteres zeigt Mr. Steele höchstpersönlich in der Rolle des Rasputin, die ihm jedoch äußerlich wie auf den Leib geschneidert scheint. Witzig einerseits, unterhaltsam und überzeugend auf der anderen Seite.
Zu guter Letzt wird der Bonus-Silberling noch mit einem recht langen Interview bedacht. Erstaunlich ist hierbei, dass sich die Bandmitglieder diesmal nicht hinter den üblichen Platitüden verstecken. Wenn Pete über seinen verstorbenen Kumpel Dimebag Darrell redet, nimmt das Gespräch Züge an, die man in vielen anderen Zwiegesprächen mit dem Mastermind immerzu vermisste. Interessant ist's auf jeden Fall, was die New Yorker zu sagen haben.
Dennoch: Insgeheim ist die "Red Version" eine unliebsame Mogelpackung, die man trotz der Extras nur dann erwerben sollte, wenn man das Original noch nicht sein Eigen nennt. Der Live-Teil ist vergleichsweise mager (Warum eigentlich nur vier Songs und nicht der gesamte Gig?), die üblichen Bonus-Menüs nicht lukrativ genug für einen Zweitkauf. Und trotzdem dürfen sich Fans der ersten Stunde zu Recht auf den Schlips getreten fühlen. Fair ist diese Veröffentlichungspolitik nämlich definitiv nicht!
- Redakteur:
- Björn Backes