TWINBALL - Remnants Of A Broken Soul
Mehr über Twinball
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Sweden Rock
- Twinball
- Ruler Of The Spinning World
- Times Of Destiny
- Don't Pay The Ferryman
- Tears Of Guilt
- My Bleeding Evil
- Broken Soul
- We Are Alone
- Inner Light
- Know Your Enemy
- Reach Down
TWINBALL kommen aus Schweden. TWINBALL hießen früher „Bad Reputation“. Und richtig, es gibt ein gleichnamiges Album von THIN LIZZY. Genau an dieser großartigen Band haben sich die beiden Gitarristen Lollo Skollermark und T. Park 1997 orientiert, spielten ursprünglich sogar ausschließlich Covertunes der irischen Folkrocker. Irgendwann addierten sie dann auch eigene Nummern zum Coverrepertoire und siehe da, es gefiel dem Publikum.
Ich muß sagen, kein Wunder, denn die 10 Eigenkompositionen auf „Remnants Of A Broken Soul“, erinnern nicht selten an die dünne Lizzy. Vor allem die doppelläufigen Gitarrenpassagen lassen immer wieder Gorham/Moore-Flair aufkommen. Gut, Sänger Daniel Samuelsson klingt überhaupt nicht nach Lynott (oder Sykes), versteht es aber, sehr variabel `rüberzukommen. So rockt er sich überzeugend roh durch eine Uptempo Nummer wie „Ruler Of The Spinning World“, um dann im nachfolgenden ebenso erstklassig den harten Popsong „Times Of Destiny“ zu intonieren.
Gerade bei einer Komposition wie der letztgenannten zeigt sich gar ernsthaftes Hitpotential. Ich denke da mal an Freunde solcher Bands wie NICKELBACK. Dieser Song hätte zum Beispiel absolute Airplay Chancen. Klar, man muß sich die Frage stellen, ob ein so kleines Label da entsprechend Druck machen kann und die finanziellen Mittel im Rücken hat, um so etwas durchzusetzen. Insofern sehe ich da für TWINBALL schon wieder schwarz, was mich bei der gehörten Qualität ernsthaft ärgert.
Das Quintett, vervollständigt durch Adde Psilander am Bass und Eke Pettersson an den Drums, verbreitet nämlich während der kompletten Spielzeit eine sommerliche Gute Laune-Stimmung, die einfach mitreißt. Lediglich die beiden ruhigeren Nummern „Tears Of Guilt“ und „Inner Light“ lassen kurze Zeit zum Durchatmen, beweisen aber gleichzeitig das musikalische und stimmliche Können der Akteure. Vor allem „Tears Of Guilt“ ist ein echter Hinhörer und erinnert mich gar an CAROLINE SPINE (!).Und wer weiß, wie ich – und andere Redaktionsmitglieder – zu eben dieser Band stehen, sollte spätestens jetzt hellhörig werden. Ja, TWINBALL könnten zu meinem Frülingsalbum 2003 werden, da die Nummern bei jedem Durchlauf wachsen, süchtig machen und gleichzeitig tierisch eingängig sind.
Es sei am Rande erwähnt, daß mir selbst die Version von „Don`t Pay The Ferryman“ (Chris De Burgh) ganz außergewöhnlich gut gefällt.
Ihr merkt es: Hier haben wir einen absoluten Geheimtip in Sachen Hard Rock auf dem Tisch liegen, der hoffentlich auch auf breiterer Ebene Beachtung finden wird. Wenn TWINBALL Platin geholt haben, erinnert euch, wo ihr zuerst von den Superstars von übermorgen gelesen habt.
Anspieltips: „Tears Of Guilt“, Broken Soul“, „Inner Light“, „Know Your Enemy“
- Redakteur:
- Holger Andrae