TVINNA - One In The Dark
Mehr über Tvinna
- Genre:
- Dark Folktronica / Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- info@bynorse.com
- Release:
- 19.02.2021
- 1. The Gore
- 2. 12
- 3. Kreiz
- 4. Wild Hunt
- 5. Inside
- 6. Sunna
- 7. Tides
- 8. Partus
- 9. Skymning
Neuartige Mischung: Dark Folktronica mit Metal-Anleihen
Unter dem Namen TVINNA versammeln sich die erfahrenen Musiker Fieke van den Hurk, Laura Fella, Fiona Rüggenberg, Rafael Salzmann und Jasper Barendregt, welche mit Bands wie FAUN, OMNIA, CESAIR, ELUVEITIE, DODACAHEDRON und ULSECT in Verbindung gebracht werden. An diesem Folkprojekt mit Metal-Einflüssen überrascht der Einsatz diverser Stile des Elektro-Genres wie z.B. Dark Ambient. Die erste Single 'The Gore', die bereits im November 2019 veröffentlicht wurde, ist auf dem ersten Album von TVINNA vertreten. Auch 'Kreiz', welches erst kürzlich veröffentlicht und durch EIVØRs Unterstützung perfektioniert wurde, ist auf "One In The Dark" zu finden. Das Album widmet sich thematisch der ersten der vier Lebensphasen - dem Zustand eines Ungeborenen und dem Geburtsprozess mit Blickwinkel auf das Element Wasser. Insofern liegt die Vermutung nahe, dass weitere drei Alben mit entsprechender Thematik folgen werden.
Das Erstlingswerk der Band startet atmosphärisch mit harmonierendem weiblichem Gesang. Im weiteren Verlauf gewinnen die Stimmen mitunter an Stärke, bieten zur Abwechslung aber auch Zartheit an. Bisweilen bekommt man den Eindruck, einer Volksweise zu lauschen. Beim letzten Lied 'Skymning', welches klanglich einen feinen Abschluss bildet, erinnert mich die Gesangsmelodie jedoch ein wenig zu sehr an den ewigen Gleichklang von BLACKMORE'S NIGHT. Zwischendrin bietet "One In The Dark" dafür eine Vielfalt an, welche man auf so manch anderen Folkalben vermisst.
'12' ist ein flotter Song, bei dem die OMNIA-Verbindung durchschimmert. Selbst die Band SKÁLD kam mir beim Hören in den Sinn. Ähnlich ging es mir mit EUZEN bei dem Lied 'Wild Hunt'. Direkt gefangen genommen hat mich 'Inside' mit seinen schweren Dark-Ambient-Klängen im Wechsel mit den im Kontrast dazu stehenden hellen Stimmen. Den Song 'Tides' wiederum bis zum Ende durchzustehen, fiel mir schwer, weil mir im elektronischen Anteil eindeutig zu viel los ist. Manch Elektronika-Fan mag jedoch begeistert sein. 'Partus' wird wohl auch nur der Hörer mögen, welcher sich nicht an elektronisch verzerrten Stimmen stört. Insgesamt werden die Folksongs durch den gut platzierten Einsatz von E-Gitarre und Dark-Ambient-Elementen sowie der versierten weiblichen Stimmen aufgewertet. Im Electronica-Bereich würde ich mir eine klarere Fokussierung auf Dark Ambient wünschen.
Für ein Erstlingswerk ist das Album ausgesprochen gut gelungen, Verbesserungspotential ist aber noch vorhanden. Man hat das Gefühl, die Band ist elektronisch noch auf der Suche, für welche Unterkategorie sie sich entscheiden soll. Auch eine Abkoppelung vom stellenweise noch erkennbaren FAUN-artigen Gesang wäre TVINNA meines Erachtens zuträglich. Nichtsdestotrotz ist "One In The Dark" ein abwechslungsreiches Werk, welches Liebhabern der vorgenannten Bands oder auch Künstlern wie EIVØR und MYRKUR weiterempfohlen werden kann, zumal TVINNIA mit dieser Mischung noch nicht ausgetretenen Pfaden folgt. Demzufolge heißt es auch, die Weiterentwicklung der Band im Auge zu behalten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt