TURBONEGRO - Sexual Harassment
Sexual Harassment
Mehr über Turbonegro
- Genre:
- Heavy Metal / Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Volcom Records
- Release:
- 10.08.2012
- I Got A Knife
- Hello Darkness
- Shake Your Shit Machine
- TNA (The Nihilistic Army)
- Mister Sister
- Dude Without A Face
- Buried Alive
- Tight Jeans, Loose Leash
- Rise Below
- You Give Me Worms
07.01.2013 | 13:09
Neues Futter für die Turbokutten.
Auf der Suche nach Rock'n'Roll, den ich meinem Zögling kurz vor seinem Schuleintritt zur Selbstfindung und Abgrenzung in den Ranzen schieben möchte, stockte ich kürzlich bei der aktuellen TURBONEGRO. Weil es sich bei der derzeitigen Kindermusik-Situation mehr als anbietet, schon die Jüngstmannen mit hangeklöppelter Rockmusik zu versauen, schwuppte das Teil in das Kinderzimmerabspielgerät, der Silberradius nahm Fahrt auf, und das interessierte Kind begann, interessiert mit den Füsschen zu wippen. Das Englisch ist noch nicht so weit fortgeschritten, was bei Titeln wie 'Shake Your Shit Machine' einige entlarvende Fragen einspart. Aber bei diesem, dritten Lied, da geht er ab, der grooveorientierte Nachwuchs. Spontan erscheint die väterlich antrainiert Luftgitarre vor dem Bauch, die grinsende Matte wird geschüttelt. Shit, er hat "Shit Machine" verstanden... schnell weiter...
Da kann auch ich mir das halbstündige Teil mal näher zur Güte führen. Ersteindruck: nix Neues an der schwulen Fjordfront. Der Turbo wird angeworfen, es geht voran, die Kamarilla arbeitet sich in Denim gewandt einen an den Gitarren ohne große Überraschungen ab. Ich muss zugeben, dass ich vorbelastet diesen gesamte Hype um TURBONEGRO, THE HELLACOPTERS usw. nicht ganz nachvollziehen konnte – angesichts der unfassbaren Mengen an Turbojugend-Kuttenträgern, die sich auf Festivals usw. rumgetrieben haben, fragte ich mich sehr oft, worauf sich denn die Begeisterung der Massen aufbaut. Ja, angesichts der kostümierten Schräglinge in durchgekloppten Bühnenauftritten hat das schon eine Faszination, aber die Wiederholungseffekte waren mir einfach zu oft.
So auch hier, aktuell 2012/2013: Zwar überraschen mich schon die verschiedenen Tempi der Beiträge, auch die recht flexiblen Gitarrenriffrockriffs lassen aufhorchen, aber wir hier in der Kinderhütte sind bereits bei 'Dude Without A Face' und richtig Lust, die Playmobilburg im Rock'n'Roll-Wahn zu zertreten, hat sich bisher nicht eingestellt. Dabei hatte ich das erste Löebenszeichen der Norweger seit einem gefühlten Jahrzehnt als eine DER Rocktruppen vorgestellt.
Ich lass sie hier mal liegen, vielleicht packt er sie sich ja noch mal rein. Manche Alben kommen ja auch erst beim zwölften Hören. Soll er. Ist ja seine Sozialisation. Ich selbst habe den Hype nun immer noch nicht verstanden.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben