TURBONEGRO - Scandinavian Leather
Mehr über Turbonegro
- Genre:
- Punkrock/ Rock'n'Roll
- Label:
- Burning Heart
- Release:
- 28.04.2003
- The Blizzard Of Flames
- Wipe It `Til It Bleeds
- Gimme Some
- Turbonegro Must Be Destroyed
- Sell Your Body (To The Night)
- Remain Untamed
- Train Of Flesh
- Fuck The World (F.T.W.)
- Locked Down
- I Want Everything
- Drenched In Blood (D.I.B.)
- Le Saboteur
- Ride With Us
Ja, TURBONEGRO sind zurück. Jetzt müsste ich eigentlich sabbernd im Dreieck springen, mir ein zweites Loch in den Arsch freuen, mich als beinhartes Turbojugendmitglied outen und vor allem Gott auf Knien für die einzig wahre Reunion danken.
Fakt ist allerdings, dass mich TURBONEGRO früher nie wirklich interessiert haben. Klar, "Apocalypse Dudes" habe ich auch mal gehört, fand ich auch ganz witzig, aber begeistern konnte mich das nicht. Gut, so beschissen siebzigermäßig wie die nervigen HELLACOPTERS klangen die Norweger nie, aber damals fehlte halt der letzte Kick.
Dann folgte irgendwann nachts auf MTV der coole Clip zu 'Fuck The World (F.T.W.)' und ich wurde neugierig. Also gönnte ich "Scandinavian Leather" einen Durchlauf im Plattenladen und es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte ekstatisch den halben Laden in Grund und Boden gerockt. Woran liegt das? Am Stilwechsel? Müsste man drüber diskutieren, aber der Wandel weg vom Punk hin zum klassischen Hardrock mag sich zwar gravierend anhören, im Endeffekt haben TURBONEGRO nichts, aber auch gar nichts von ihrer Power eingebüßt. Hier wird immer noch verdammt fett gerockt, gerockt und nochmals gerockt!
Aber warum sind gerade die Norweger so herausragend gut? Nun, da kommen mehrere Faktoren zusammen. Zum einen ist es der Gesang von Hank von Helvete. Der Mann hat es einfach drauf und schafft es Melodien mit ordentlich Dreck in der Stimme zu verbinden. Zum anderen ist auch die Instrumentalfraktion vollkommen fit, vor allem Gitarrist Euroboy leistet Außergewöhnliches. Und schlußendlich sind es einfach die Songs, die mitreißen, begeistern und für Ekstase sorgen.
Nach dem obercoolen Intro ist ja schon 'Wipe It 'Til It Bleeds' ein Ohrwurm allererster Güte. Die Rhythmusfraktion rockt sich den Arsch ab, ein fettes Riff jagt das nächste und der Refrain ist klasse, nicht zu vergessen der Mittelteil, wo es etwas ruhiger wird. Mein absoluter Favorit ist aber ganz ohne Zweifel 'Turbonegro Must Be Destroyed'.
Alleine der Anfang, dieses 'No No No - Yeah Yeah Yeah - No No No' ist vollkommen genial. Da ist es fast überflüssig zu erwähnen, dass der Songs schön treibend abgeht, die Gitarren riffen, bis die Saiten glühen, das Solo endgeil ist und der Refrain zum hemmungslosen Mitsingen verführt. Aber das war ja noch lange nicht alles. Das schon erwähnte 'Fuck The World (F.T.W.)' beginnt bedächtig, mutiert dann aber zu einer bombastischen Rockhymne mit massiven Glameinflüssen. Ein weiteres Highlight!
Ebenfalls sehr cool kommt 'Sell Your Body (To The Night)' rüber, das locker-flockig abrockt. Richtig hart wird es dann bei 'Remain Untamed', ein harter, treibender Track, der mit seinem unerbittlichen Rhythmus für Stimmung sorgt.
Ich könnte jetzt noch jeden Track eingehend analysieren, belasse es aber bei der Feststellung, dass das Niveau von "Scandinavian Leather" durchgängig hoch ist und TURBONEGRO eindrucksvoll bewiesen haben, dass der Weg auf den Rotzrock-Thron nur über sie führt.
So bleibt jetzt am Ende nur die Feststellung, dass die Reunion ohne Zweifel geglückt ist, die Turbojugend ein neues Mitglied hat und jeder, der auf dreckigen, harten Rock'n'Roll steht, "Scandinavian Leather" einfach haben muss. TURBONEGRO sind auf dem Weg nach oben und nur sie selber können sich noch stoppen!
Anspieltipps: Turbonegro Must Be Destroyed, Fuck The World (F.T.W.), Wipe It 'Til It Bleeds, Sell Your Body (To The Night), Ride With Us, Remain Untamed
- Redakteur:
- Herbert Chwalek