TURBONEGRO - Hot Cars And Spent Contraceptives (Re-Release)
Mehr über Turbonegro
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- Edel
- Release:
- 16.11.2007
- Librium Love
- Punk Pals
- Kiss The Knife
- Vaya Con Satan
- Hot Cars
- Clenched Teeth
- New Wave Song
- Nadsat Comes Easy
- Zonked Out (On Hashish)
- I'm In Love With The Destructive Girls
- Prima Moffe
- Armed And Fairly Well Equipped
- Suburban Anti-Christ
- Manimal
- Dark Secret Girl
- A Career In Indie Rock
Wer TURBONEGRO mit "Apocalypse Dudes" oder "Ass Cobra" kennen und schätzen gelernt hat, sollte seine Ohren vor der Einfuhr des Debüts "Hot Cars And Spent Contraceptives" mit Dämmwolle präparieren, damit die Trommelfelle geschützt sind. Das ursprünglich 1992 erschienene Teil ist ein Brocken aus Punkrock, Metal-Splittern und einer antikommerziellen Leck-mich-am-Arsch-Einstellung, der nichts für Zartbesaitete ist und aufgrund der durchgehend verzerrten Vocals sowie der typischen Neunziger-Skandi-Dröhn-Produktion schwer zu schlucken ist - und leider auch genauso schwer als gut durchrutscht.
'Punk Pals', 'Kiss The Knife' und 'Librium Love' (solche Noise-Nummern hatten THERAPY? seinerzeit besser drauf) deuten vorsichtig an, wohin es für die Norweger später gehen sollte. In der Überzahl ist aber Krach, der überwiegend verdammt unstrukturiert aus den Boxen poltert. Und hat sich das leichte "Och, das schreit aber alles schön 'Fuck You!'"-Grinsen gelegt, gehen einem das einfältige Gitarrengeschrammel, der Nicht-Gesang und das grottenüble Schlagzeugspiel mit jedem Durchlauf ein kleines bisschen mehr auf die Nerven. 'New Wave Song', 'Nadsat Comes Easy', das überhaupt nicht heiße 'Hot Cars' sowie die LEATHER NUN-Coverversion 'Prima Moffe' lärmen, sägen, klappern, puffen und zischen, sollten stattdessen aber einfach nur auf den Punkt kommen. Einzig das annehmbare 'I'm In Love With The Destructive Girls' hat über die volle Distanz ein wenig Drive.
Bei dem vorliegenden Re-Release dieser Aufwärmübung handelt es sich um eine remasterte Neuauflage der 2000er Bitzcore-Version der Scheibe, die auf das Original-Artwork der Erstausgabe verzichten muss. Die fünf (ebenfalls nicht aus den Schuhen hauenden) Bonustracks, die allesamt auch auf dem schwer aufzutreibenden "Helta Skelta" zu finden sind, bringen es damals wie heute auf eine Spielzeit von über 35 Minuten, wovon aber knapp 25 auf das verzichtbare Hörspiel 'A Career In Indie Rock' entfallen. Diesen Kram zieht man sich einmal rein und danach nie wieder.
Gelegenheits-TURBONEGRO-Hörer lassen absolut ihre Patschfingerchen von "Hot Cars And Spent Contraceptives", während sich Bis-aufs-Messer-Fans das Ding in dieser Ausführung zur Vervollständigung der Sammlung besorgen können. Musikalische Argumente für einen Kauf gibt's allerdings definitiv nicht.
Anspieltipp: "Apocalypse Dudes"
- Redakteur:
- Oliver Schneider