TRINITY SITE - After The Sun
Mehr über Trinity Site
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 26.05.2017
- After The Sun
- March Of The Condemned
- Omnicide
- Beyond The Rim
- Lost Colony
- Humanize Me
- Still Water
- Our Wealth
- Sonmething Is Living Under My Skin
- Revenants
Melo-Death mit ausreichend Eigensinn
Ob man das tatsächlich so wahrnehmen kann? Immer dann, wenn eine deutsche Kapelle sich an melodischen Death Metal heranbegibt, weiß man nach wenigen Takten schon, dass die Herkunft des Sounds nicht Skandinavien ist - obwohl die Einflüsse genau dorther stammen. Bei TRINITY SITE hat man wieder dieses allzu vertraute Erlebnis, ohne dieses als solches schon bewerten zu wollen. Denn im Grunde genommen stützen sich die Jungs aus dem Frankenland auf kompositorischen Fakten, die jederzeit sympathisch wirken, und eben nicht auf die Zutaten, mit denen die Szene seit ihrer prompten Modernisierung überall hausieren geht. Klartext also: Erst mal kein Grund zur Beschwerde bei dieser jungen Truppe!
Aber auch beim Songwriting behält die Band die Zügel fest in der Hand und lässt sich nicht von irgendwelchen Konsensentscheidungen oder Kompromissen ins Handwerk pfuschen. Es geht anständig rabiat zur Sache, die Melodien umtänzeln die Arrangements mit einer angenehmen Zurückhaltung, und auch wenn die Produktion von "After The Sun" druckvoll und zeitgemäß ist, erlebt man hier nicht das x-te Modern-Metal-Einerlei mit vorhersehbaren Wendungen.
Nein, TRINITY SITE bleibt sehr nahe an der Basis, verwendet Fragmente vom derben Stockholm-Sound und dem harmonischeren Göteborg-Pendant, arrangiert das Ganze aber relativ eigen, fast schon progressiv und lässt sich entsprechend Raum für fokussierte Breaks, die das Ganze gerne mal wieder auf den Kopf stellen. Was dem neuen Album letztlich einzig und alleine fehlt, sind ein paar prägnante Songs, an die man sich auch später noch erinnert. Der Stoff ist musikalisch einwandfrei, könnte hin und wieder aber auch einen gescheiten Chorus vertragen. Dass man hier viellicht auf einem recht hohen Level meckert, mag ein angebrachter Vorwand sein. Aber es ist eben der letzte Funke, der TRINITY SITE noch fehlt, um mit dem neuen Album ein richtiges Feuer zu entfachen. Was aber natürlich nicht heißen soll, dass man die Jungs nicht anchecken sollte...
Anspieltipps: Beyond The Rim, Something Is Living Under My Skin
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes