TRAITORS GATE - Fallen
Mehr über Traitors Gate
- Genre:
- Britischer US Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- No Remorse Records
- Release:
- 25.05.2018
- Retribution
- Homeland
- Deceiver
- Mean Streets
- Edge Of Destruction
- Solar Plains
- Fall From Grace
- Sign Of The Cross
- Only The Strong
- Fallen
Ein Veteran aus den 80ern - aber anders als erwartet.
Wow, das ist nicht das erste Mal, dass ich in diesem Jahr einer Gruppe älterer Herren begegne, die nach rund 30 Jahren ihre alte Band wiederaufleben lässt und dabei gehörig abrockt! TRAITORS GATE brachte Mitte der 80er eine EP heraus, die die Truppe selbst der NWoBHM zuordnet, und war bis Ende jenes Jahrzehnts schon wieder Geschichte. Nun haben sich die Musiker mit einem neuen Sänger wieder unter dem alten Namen zusammengetan, und kürzlich ist das Debütalbum von TRAITORS GATE unter dem Namen "Fallen" erschienen.
Keine Ahnung, wie die frühere Musik der Band klang, aber "Fallen" orientiert sich am amerikanischen Power Metal der 80er. Verglichen mit der NWoBHM ist der Sound hier dichter, die Musik etwas langsamer und die Tonlage von Stimme wie Gitarre etwas tiefer. Der Sänger erinnert mich stellenweise an Zak Stevens von SAVATAGE. Ich kann mich jedenfalls nicht entsinnen, so etwas wie die ruhigen, vom Bass dominierten Stellen von 'Deceiver' jemals von einer Band diesseits des Atlantiks gehört zu haben. Na gut, ein wenig NWoBHM gibt es doch: 'Edge Of Destruction' brettert rein, als gäbe es hier einen Gastauftritt von JUDAS PRIEST.
Aber egal in welche Schublade die Scheibe einsortiert werden kann, "Fallen" ist ein starkes Metalalbum. Es ist ein homogener Bandsound auszumachen, ohne dass es eintönig wird. Abgesehen vom etwas herkömmlichen und vorhersehbaren 'Mean Streets' sind richtig gute Melodien zu hören, es gibt massig Riffs zum Rübeschütteln, auch bei langsameren Passagen bleibt die Spannung erhalten, und der unregelmäßige Wechsel von ein- und mehrstimmigen Zeilen macht die Refrains interessanter, vor allem nachzuhören bei 'Only The Strong', das mich ein wenig an die leichter zugängliche Seite von KANSAS erinnert. Wenn man auf hohem Niveau klagen will, hätte das eine oder andere Gitarrensolo gerne etwas schneller sein dürfen.
Aber abgesehen von solchen geringen Schwächen ist "Fallen" eine gelungene Scheibe geworden. Dass die Band bei ihrem zweiten Anlauf mehr Erfolg hat, kann man ihr und uns Hörern nur wünschen, auch wenn die gegenwärtige Musiksituation da nicht viel Hoffnung macht. Zur richtigen Zeit erschienen, hätten Stücke wie 'Homeland', 'Solar Plains' oder 'Sign Of The Cross' heute vielleicht Kultstatus. Nur das Cover irgendwo zwischen MOLLY HATCHET und MANOWAR führt in die Irre.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser