TOXIC DRAINS - Just A Phony In The Crowd
Mehr über Toxic Drains
- Genre:
- Punkrock
- Addicted
- How To Rip A Heart Out
- Silver Sun
- Call Me
- Last Words Of Goodbye
- Blind Folded
- Punk Is Dead
- No One Knows
- Life On A Blade
- Making Out
Schenkt man der Bandinfo Glauben, so ist TOXIC DRAINS eine "Alternative-Band der extremen Sorte", weil sie in ihren Stücken "eine große Anzahl unterschiedlicher Stilrichtungen" verarbeitet. Klingt nicht schlecht, dem kann ich mich aber nicht ganz anschließen. Denn außer den Alternative-Rock-Elementen ist eigentlich nur noch die Hauptkomponente des Sounds, der Melo-Punk, herauszuhören, und das war's dann. Prinzipiell ist so eine Ausrichtung auch absolut ausreichend, um gute Platten zu machen; die Deutschen müssen auf dem Weg dorthin allerdings noch ein paar Steine aus dem Weg räumen, die bei Bands im Demostadium häufiger vor dem Proberaum rumliegen.
Wie angemessenes Songwriting auszusehen hat, weiß das Quartett auf jeden Fall, womit das Wichtigste schon mal gewährleistet ist. Tracks wie 'Addicted', 'Call Me' und 'Punk Is Dead' rocken immer zügig auf den Refrain zu, bieten also genau das, was man in diesem Genre verlangen darf bzw. muss. Die Sachen, die es zu verbessern gilt, um gegen die (mittlerweile leicht dezimierten) Ami-Bands oder auch nationale Konkurrenz wie SCOREFOR anstinken zu können, liegen in anderen Bereichen. Zum einen bewegt sich der Gesang öfter mal knapp ober- oder unterhalb des richtigen Tons, was den Hörspaß an einigen Stellen trübt (die Ballade 'Last Words Of Goodbye' hat beispielsweise überhaupt keine Chance), zum anderen sind die Gitarren verstimmt. Und das nervt dann doch schon etwas mehr, und teilweise krempelt's einem richtiggehend die Trommelfelle um (ganz schlimm: 'Life On A Blade' und das erwähnte 'Last Words Of Goodbye'). Die Klampfenspuren hätte man sich mit ein bisschen Abstand besser noch mal angehört.
Die Jungs haben alles in allem durchaus einen professionellen Anspruch (Aufmachung der Platte, Präsentation), aber sie müssen ihn auch auf den erwähnten Gebieten demonstrieren, denn die gehören zu den Grundlagen. Beim nächsten Mal würde ich Stücke wie 'How To Rip A Heart Out' oder 'Blind Folded' gerne mal in adäquater Form hören (und damit ist keine Hochglanzproduktion gemeint). Um das zu erreichen, sollte die Kapelle zukünftig unbedingt einen Außenstehenden hinzuziehen, der sich die Aufnahmen noch mal in Ruhe zu Gemüte führt.
Anspieltipps: How To Rip A Heart Out, Blind Folded
- Redakteur:
- Oliver Schneider