TOWER HILL - Deathstalker
Mehr über Tower Hill
- Genre:
- Heavy Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- No Remorse Records
- Release:
- 27.10.2023
- Deathstalker
- The Claw Is The Law
- Fighting Spirits
- Kings Who Die
- In At The Death
- All The Little Devils Are Proud Of Hell
- How Am I
- Antigone
- Port Of Saints
Metal zwischen Trashfilm und griechischer Tragödie.
TOWER HILL, im Jahr 2020 zunächst als Ein-Mann-Projekt von Sänger R.F. Traynor ins Leben gerufen, konnte mit dem Demo "Fighting Spirits" bereits auf sich aufmerksam machen. Mittlerweile zu einer echten Band mit fünf Mitgliedern ausgebaut, sind die Kanadier bestens gerüstet, ihren traditionellen Heavy Metal in voller Albumlänge auf unsere Ohren loszulassen. Der Titel des Debüts ist einem Trashfilm allerersten Ranges aus den 80ern entlehnt, und auch die dem Power Metal zuneigende Musik huldigt hörbar dieser Periode sowie den frühen 90ern, vor allem dem Teutonenstahl. Da passt es natürlich, dass ein Artwork von Andreas Marschall, der unter anderem für BLIND GUARDIAN gearbeitet hat, das Cover ziert. Über die Qualität darf gerne gestritten werden, aber zur Atmosphäre des 80er-Streifens passt es jedenfalls hervorragend.
TOWER HILLs bester Freund ist hörbar das Gaspedal, die Songs sind durch die Bank eingängig und reichlich gradlinig. Zu einer ausgelassenen Feier des Power Metals reicht es trotzdem nicht ganz, denn es sind zwei Faktoren, die den Genuss ein klein wenig trüben. Da ist einerseits der künstliche Drumsound, und andererseits klingt die eigentümliche Kopfstimme des Bandleaders an manchen Stellen fast nach einer Selbstparodie. Beim wieselflinken Titeltrack verschaffen sich die Ballerdrums speziell Gehör, was etwas schade ist, denn dies ist gerade einer der beiden besten Songs auf dem Album. Er lädt zum Faustrecken geradezu ein. Der nächste Hit folgt unmittelbar mit 'The Claw Is The Law', der wegen der beiden Gitarren ordentlich Zug hat. Weitere zwischen Speed und Power Metal angesiedelte Stücke sind 'Fighting Spirits' und das, dem klassischen griechischen Sagenstoff gewidmete 'Antigone', während 'Kings Who Die', 'How Am I' und 'Port Of Saints' eher dem Heavy Metal zuzurechnen sind. 'In At The Death' ist eher episch in der Ausrichtung. 'All The Devils Are Proud Of Hell' erinnert gar ein wenig an RIOT CITY, ohne aber ganz die Klasse der Landsleute zu erreichen.
Technisch gibt es an "Deathstalker" nichts auszusetzen, und das Songmaterial ist ebenfalls recht stark. Habe ich soeben noch den Drumsound kritisiert, so ist aber gleichzeitig zu betonen, dass die anderen Instrumente sehr gut klingen. Wer gerne JUDAS PRIEST zur "Painkiller"-Phase, BLIND GUARDIA oder RIOT auf "Thundersteel" und "The Privilege Of Power" hört, sollte TOWER HILL mal antesten. Eine Heavy-Metal-Vollbedienung ist garantiert
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens