TORCH - Reignited
Mehr über Torch
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metalville
- Release:
- 25.09.2020
- Knuckle Duster
- Collateral Damage
- All Metal, No Rust
- Feed The Flame
- In The Dead Of Night
- Cradle To Grave
- Snake Charmer
- Intruder
- To The Devil His Due
Ein mehr als gelungenes Comeback.
Mit "Reignited" der Schweden TORCH flattert mir diesen Monat, neben "Destroy All Humans" der US-Metal-Truppe HITTMAN, bereits das zweite Comeback-Album einer damalig kultigen 80er-Metal-Band ins Haus. Das Schöne daran ist nicht nur die Tatsache, dass beide Bands soweit als möglich in deren Originalbesetzungen antreten, sondern auch noch musikalisch gnadenlos abliefern.
Fünf blutjunge Metalheads formierten sich im Jahre 1981 in der kleinen Stadt Eskilstuna mit großen Ambitionen um ihren gemeinsamen Traum, selbst aktiver Teil einer gerade aufflammenden musikalischen Bewegung die sich da HEAVY METAL nannte, zu werden. Es erschien 1982 bereits die EP "Fire Racer", im Folgejahr entstand ihr selbstbetiteltes Debütalbum und 1984 wurde "Electrikiss" veröffentlicht, bevor die Band 1986 leider viel zu früh zu Grabe getragen wurde. Wer weiß, was aus den Burschen noch alles hätte werden können. Sie standen ihren Landsmännern von OVERDRIVE, 220 VOLT oder HEAVY LOAD zur damaligen Zeit jedenfalls qualitativ in nichts nach. Sage und schreibe stolze 35 Jahre später wurde die Fackel (TORCH) mit "Reignited" nun Wort wörtlich wieder entzündet.
SAXON, JUDAS PRIEST und ACCEPT haben auf dem Rundling dabei unüberhörbar ihre Spuren hinterlassen, was zumindest aus meiner Sicht schon mal ein sehr positiver Aspekt ist. Boshaft könnte man jetzt zwar den Spruch "Originell geht anders" anbringen, aber da würde man den fünf Nordmännern keineswegs gerecht. Kult-Produzent Jacob Hansen (VOLBEAT, PRETTY MAIDS) hat den meist im Mid-Tempo gehaltenen Songs einen richtig fetten Sound verpasst, der einen geradezu einlädt seine heimische Stereoanlage auf die Zwölf zu drehen und den ungeliebten Nachbarn den ausgefahrenen Mittelfinger zu zeigen.
Sänger Dan Dark (grandioser Künstlername!) tönt noch ausdrucksstärker als in jungen Jahren und setzt den Old-School Kompositionen die Krone auf. Er erinnert mich dabei sehr an Erik Hawk der Norweger ARTCH. ARTCH ist übrigens ein gutes Stichwort, da mich "Reignited" auch musikalisch stark an deren Zweitwerk "For The Sake Of Mankind" erinnert.
Duellierende Gitarren, ein geiler Metal-Shouter, ballernde Drums, simpel gehaltene Refrains die bereits nach kurzer Zeit zielsicher sitzen, ein paar Kumpels um sich geschart (momentan natürlich mit Sicherheitsabstand), ein schönes Lagerfeuer, ein paar gekühlte Bier und die Metal-Party kann beginnen. Hier sprechen wir von einer mehr als sinnvollen Wiedervereinigung älterer Herren, die noch genügend Feuer im Hintern haben um einigen der jüngeren Bands mächtig einzuheizen. Wer übrigens Interesse an den Frühwerken der Truppe hegt, dem sei die CD Compilation "Dark Sinner" aus dem Jahr 2009, welche zu handelsüblichen Preisen relativ gut erhältlich ist, wärmstens zu empfehlen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mahoni Ledl