TIMEMAGE - Nightmares
Mehr über Timemage
- Genre:
- Metal
- Dreams Became Nightmares
- Save Us
- Duality Of Mind
- Utopian Wilderness
- Nights Of Inguma
- Fading Away
- Born To Be
- When The Last Dream Dies
- Succubus
- Oceans On Fire
- Follow The Rats
- Social Disorder
- Believe
TIMEMAGE gehen auf "Nightmares" sehr ambitioniert zu Werke, übertreiben es dabei aber auch mal ein wenig. Wobei die Wahl des Plurals nicht ganz korrekt ist, da die "Band" eigentlich nur aus Keyboarder/Sänger/Songschreiber Stefan Schenkel besteht, der darüber hinaus auch noch für alle Texte und die Produktion verantwortlich zeichnet. Lediglich für die Gitarrenspuren und diverse Gast-Vocals hat er ein paar Freunde in sein Wohnzimmer-Studio gelotst. Dieser Drang nach Unabhängigkeit und Kontrolle nötigt einerseits Respekt ab, vor allem wenn man bedenkt, dass der Mastermind keinen (!) Plattendeal anstrebt, um auch weiterhin autonom agieren zu können; andererseits würde ich mir teilweise doch etwas mehr Input von außen wünschen (echte Drums statt Computertuckern, ausgewogenerer Mix (die Gitarren sind viel zu leise und teilweise völlig unter den Tastensounds begraben), Entsorgung einiger zu plakativer Keyboardteppiche).
Wie man unschwer erkennen kann, haben diese (kleineren) Kritikpunkte allerdings nichts mit den Kompositionen an sich zu tun, die durchgehend überzeugen können. Man verbindet auf gekonnte Weise Prog mit Power Metal und überzieht das Ganze mit einer leichten Düster-Glasur. Das Ergebnis klingt trotz des großzügigen Einsatzes des Klimperkastens niemals nach "Märchenstunde im Kindergarten Ober-Erkenschwick", was neben den vereinzelt auftauchenden Growls auch von dem in mittleren Lagen angesiedelten Gesang Stefan Schenkels verhindert wird. Zudem glücken dem TIMEMAGE-Chef sehr gute Refrains, wie im treibenden 'Utopian Wilderness', dem düster-subtilen Groover 'Nights Of Inguma', der Hymne 'Born To Be' und 'Succubus' (bester Song der Platte!). Bei ein paar Tracks ('Follow The Rats' und das thrashige 'Social Disorder') verläuft sich der Vordenker allerdings etwas im Schaum-vorm-Mund-Land. Es wird durchaus deutlich, dass die aggressive Ausrichtung den kritischeren Lyrics Nachdruck verleihen soll, aber sie wirkt etwas aufgesetzt. Und wenn sich Stefan Schenkel an Geschrei versucht, klingt das Ergebnis nicht hundertprozentig überzeugend.
Nichtsdestotrotz hebt sich "Nightmares" von vielen Standard-Releases ab, die zwar mit Plattenfirmenunterstützung eine bessere Produktion aufweisen, aber nicht unbedingt die besseren Songs am Start haben. Kann man antesten.
Anspieltipps: Succubus, Utopian Wilderness, Nights Of Inguma
- Redakteur:
- Oliver Schneider