TIME MACHINE - Evil (Re-Release)
Mehr über Time Machine
- Genre:
- Prog / Melodic Metal
- Label:
- Limb Music / SPV
- Release:
- 15.11.2004
- Geropa
- Where's My Heaven
- Army Of The Dead
- Eyes Of Fire
- Ecclesia Spirituolis
- Negheptropia
- Evil Lies
- Angel Of Death
- Hailing Souls
- Silent Bells
- Eyes Of Fire (Daemon Mix)
Limb Music scheint im Moment auf einem Re-Release-Trip zu sein, veröffentlicht mit "Evil" von TIME MACHINE erneut ein bereits vorhandenes Album. Melodic-Metal-Fans wird's freuen, seit Jahren zählen die Italiener zu den besten Bands in ihrem Land und brauchen sich nicht hinter LABYRINTH und Co. zu verstecken.
TIME MACHINE als Band zu betrachten, ist vielleicht eine leicht übertriebene Darstellung, denn neben Bandboss Lorenzo Deho (Bass), der für so gut wie alle Songs verantwortlich ist, ist nur noch Gitarrist Ivan Oggioni vom anfänglichen Line-up dabei. Und wenn man resümiert, wie viele Leute bereits bei TIME MACHINE gespielt haben (grob geschätzt ein Dutzend), kann man der Band nur Glück wünschen, dass das Konstellation endlich stabil bleibt.
Spätestens seit ihrem Nebenprojekt KHALI sollten alle auf die Italiener aufmerksam geworden sein. Auch mit Morby (DOMINE) oder Andre Matos (Ex-ANGRA, SHAMAN) hat man schon zusammengearbeitet. Gute Voraussetzungen also für das Konzeptalbum "Evil" rund um den Bestseller-Thriller "Cherudek" von Valerio Evangelisti.
Ein Konzeptalbum klingt schon öfters mal gezwungen, abhängig und übertrieben zusammenhängend. TIME MACHINE gelingt es zum Glück, ein Album fern dieser Vorurteile herauszubringen, das im Vergleich zu früheren Alben spürbar an Progressivität abgenommen hat und auf die Atmosphäre setzt. Von einem Thriller kann man bei "Evil" aber nicht sprechen, zu weinerlich ist mir die Stimme von Pino Tozzi, der zwar somit ein interessanter Gegenpart zu den Instrumentalisten ist, aber leider nicht wirklich ins Konzept passt.
Zum Glück beschränken sich die Italiener auf progressive Ansätze, denn oft war bei ihnen Progressivität fehl am Platze. Ähnlich wie andere Bands verzichtet man mittlerweile auf Frickelparts und widmet sich dem Song an sich, der zu neunzig Prozent die Klimax im Refrain besitzt. Sowieso kann man den Instrumentalisten allgemein nichts vorwerfen. Abwechslungsreiches Riffing, spannende Keyboards und einfallreiche Rhythmik prägen diese CD.
Wieso ich trotzdem nicht restlos zufrieden bin? Der Gesang passt fast zu keiner Zeit ins Konzept und zerstört die aufgebaute Atmosphäre der Instrumentalisten. Für die Umsetzung eines Thrillers ist Pino Tozzi, wie oben angedeutet, der falsche Mann, so gut er technisch auch sein mag. Vielleicht seid ihr anderer Meinung, Genrefans dürfen ein Ohr riskieren. Im Vergleich zur Erstveröffentlichung gibt's übrigens nur einen seltsamen Daemon-Mix von 'Eyes Of Fire' als Bonus.
Anspieltipps: Where’s My Heaven?, Eyes Of Fire, Evil Lies
- Redakteur:
- Christian Hubert