THRONEUM - The Tight Deathrope Act Over Rubicon
Mehr über Throneum
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Hells Headbangers
- Release:
- 29.06.2018
- Crossing The Dead River
- The Tight Deathrope Act
- Enochian Lexicon I
- Enochian Lexicon II
- Enochian Lexicon III
- Enochian Lexicon IV
- The Biblican Serpent - The Master
- To-Mega-Therion
- Primal Words. Orphic
Eine Band versinkt erneut im Chaos...
THRONEUM steht schon seit mehr als zwei Jahrzehnten für ein todesmetallisches Absurditätenkabinett, in dem konventionelle Einträge eigentlich noch nie Verwendung gefunden haben. Die Band polarisiert mächtig, schießt manchmal auch über das Ziel hinaus und hat sich in ihrer recht langen Karriere auch so manchen musikalischen Fehltritt geleistet, schafft es aber dennoch immer wieder, mit eigenwilligen Ideen und ziemlich abgefahrenen Arrangements Interesse zu wecken - so auch diesmal.
"The Tight Deathrope Act Over Rubicon" ist im Grunde genommen eine ziemlich konfus gestaltete Aneinanderreihung von pechschwarzen Old-School-Elementen, die mithilfe von extravagantem Riffing wieder ihren Weg in den Death Metal finden. THRONEUM orientiert sich bisweilen an den experimentellen Phasen im MORBID ANGEL-Katalog, bewahrt sich aber einen sehr, sehr rauen Sound, der schon eher mit den frühen Werken der amerikanischen Legende in Verbindung gebracht werden können. Und dennoch: Irgendwie ist alles anders, so wenig vertraut und gelegentlich auch anstrengend, weil das neue Album keine klare Struktur hat. Selbst das vierteilige 'Enochian Lexicon' kann im Zentrum der Platte keine Ruhe bringen, sondern stiftet gegenteilig eine Menge Verwirrung, weil die vielen Rifffundamente sich anfeinden und einfach nicht zueinander finden wollen.
Dabei sind die Basiselemente von "The Tight Deathrope Act Over Rubicon" nach wie vor erstklassig: Betrachtet man lediglich die einzelnen Fragmente, ist die Scheibe erstklassig. Doch THRONEUM schafft es erneut nicht, die Vielzahl zu bündeln und angemessen unter einen Hut zu bekommen, geschweige denn zumindest insoweit Harmonie zu generieren, dass die Übergänge zwischen den extrem vielen Einzelparts dann doch fließend sind. Nein, wiederholt versinkt die Platte im Chaos, versucht über die Brutalität wieder ins Rennen zu kommen, ist aber einfach so strukturlos, dass die Freude schnell vergeht.
Man hat den Herren mal wieder eine Chance gegeben, und die Polen haben sie auch nicht achtlos weggeworfen. Aber unterm Strich ist das Resultat auf "The Tight Deathrope Act Over Rubicon" dennoch unbefriedigend. Und solange die Osteuropäer auf einem ihrer künftigen Alben nicht zumindest ein bisschen Ordnung in ihr Chaos bringen, wird sich das auch nicht ändern. Hier wäre so viel mehr drin gewesen...
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes