THOUGHTS PAINT THE SKY - Nicht mal mehr wir selbst
Mehr über Thoughts Paint The Sky
- Genre:
- Post-Rock / Indie
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Midsummer (Cargo Records)
- Release:
- 25.11.2011
- Guten Appetit
- Klavier, Klavier
- Ein Gedicht
- Ode To Self
- AllerhÃ?chste Eisenbahn
- Don Quijote
- Chaostheorie
- Wunschkonzert
- Rien Ne Va Plus
- Lebewohl
- Goldener Schnitt
- GemÃ?lde
Von der Screamo-Vergangenheit in die Post-Rock-Schiene
Einst als Screamo-Kapelle mit außergewöhnlichem Akustik-Konzept gestartet sind THOUGHTS PAINT THE SKY im Hier und Jetzt mittlerweile in vertrackteren Sphären gelandet und haben ihre anspruchsvollere Arbeitsweise auf ihrem dritten Album einem völlig neuen Background gewidmet. Die Songs sind nicht mehr ganz so energisch, dafür aber in vielerlei Hinsicht spannender und zumindest zu Beginn von "Nicht mal mehr wir selbst" noch weniger durchschaubar, als es auf ihren vergangenen Veröffentlichungen ohnehin schon der Fall war. Unverkennbar bleiben hingegen die Hardcore-Wurzeln des Vierers, die sich vor allem in der Rhythmusarbeit des neuen Albums wiederfindet. Doch statt straight heraus eine Message zu verbreiten, besinnt man sich heute eher auf einen gelasseneren Ansatz!
"Nicht mal mehr wir selbst" ist somit auch ein ziemlich gewöhnungsbedürftiges Album, das zahlreiche Eruptionen vortäuscht, die nötige Entladung bis zuletzt jedoch konsequent ausschließt. Mehr denn je stehen die Vocals im Vordergrund, die inhaltlich nachdenklich bleiben und vereinzelte Anstöße geben, in ihrer Performance aber auch das Kernstück des an sich ziemlich ruhigen Albums bleiben. So verschreibt man sich anfangs ganz klar dem Indie-Bereich, wandert schließlich zum Post Rock über und hadert am Ende mehrfach mit der eigenen Vergangenheit, wenn die bissigen Elemente in Songs wie 'Wunschkonzert' und 'Goldener Schnitt' etwas deutlicher zum Vorschein kommen. Bedauernswert ist lediglich, dass der Überraschungseffekt von "Nicht mal mehr wir selbst" spätestens zur Hälfte des Albums verfliegt, da man gutklassigen Songs wie 'Don Quijote' und 'Ode To Self' nicht mehr wirklich viel Spannendes nachsetzen kann.
Stellenweise wirkt das Songwriting schematisch und immer wieder auf denselben Content versteift, sodass sich pö a pö eine gewisse Gleichförmigkeit einschleicht. Erst mit besagtem 'Wunschkonzert' löst man diese Stimmung wieder radikal auf, steckt einen Funken Energie in die Sache und mausert sich von der lediglich intelligenten Modern-Rock-Combo zur musikalischen Herausforderung. Insofern hat die neue Scheibe definitiv einige Songs in petto, mit denen man Akzente setzt. Doch im Gesamtüberblick können THOUGHTS PAINT THE SKY diesmal nicht voll und ganz überzeugen. Dafür erlaubt sich das Quartett gerade in der ersten Hälfte zu viele kurze Aussetzer!
Anspieltipps: Ode To Self, Wunschkonzert, Goldener Schnitt
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes