THOSE WHO BRING THE TORTURE - Tank Gasmask Ammo
Mehr über Those Who Bring The Torture
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Pulverised Records
- Release:
- 22.07.2008
- Napalm God
- Mutant Slut
- All Hail The Goat (Lord Of Great Mutation)
- Tank Gasmask Ammo
- Celebrating Gamma Bliss
- Riders On The Mushroomcloud
- Expecting A Search - Visibly Hiding The Flesh
- When Humans And Axes Collide
- You Should Be Brutally Slaughtered
- Upon The Bonethrone
- Reveler In Rot
- Ionizing Rapture Altering Tissue
- Radiation Blessed
"Schade eigentlich." – Das denke ich mir jedes Mal, wenn ich "Tank Gasmask Ammo" einwerfe, denn der Silberling hätte so geil werden können. THOSE WHO BRING THE TORTURE haben es auf ihrer zweiten Langrille eigentlich geschafft, mich direkt zu überzeugen. Die ersten Paar Songs der Schweden haben mich tatsächlich hoffen lassen, dass ich mir mit "Tank Gasmask Ammo" die Wartezeit auf die neue MISERY INDEX Scheibe verkürzen kann. Tja, zu früh gefreut. Leider verschießen die Jungs ihr komplettes Pulver schon zu Beginn und bleiben mit ihrem Panzer dann in einem Berg aus Leichen stecken. Aus eben diesem kann man sich dann leider erst gegen Ende der Scheibe mühsam freikämpfen.
Musikalisch bewegen sich THOSE WHO BRING THE TORTURE in einer deftigen Mixtur aus groovendem Death Metal mit leichtem Grind-Einschlag. Und die Zutaten stimmen eigentlich auch, so wird wirklich so kompromisslos geholzt, dass es einem jedem Rumpelbubi und auch einer Grind-Pussy wie mir sofort die Freudentränen ins Gesicht treibt. Warum funktioniert "Tank Gasmask Ammo" dann nicht? Weil reine Brachialität eben nicht alles ist, was eine gute Scheibe ausmacht. Ideenreichtum? Kompositorische Finessen? Oder wenigstens technisch beeindruckende Spielereien mit Gitarre oder Schlagzeug (ich will jetzt nicht Posing sagen)? Fehlanzeige. "Tank Gasmask Ammo" hat den ein oder anderen starken Song, beispielsweise den Opener 'Napalm God', das an BOLT THROWER erinnernde und polternde 'All Hail The Goat (Lord Of Great Mutation)' oder das mit recht melodischen Gitarrensoli durchzogene 'You Should Be Brutally Slaughtered'. Aber man findet eben auch einen riesigen Haufen mittelmäßiger Songs, der leider ungleich größer ist, als die Hand voll Perlen. Nur damit wir uns richtig verstehen: THOSE WHO BRING THE TORTURE schlampen nicht oder ähnliches! Das was sie tun, ist solide. Aber eben "nur" solide. Und gerade im Musikmarkt ist es eben notwendig, mehr zu tun als nur das Nötigste, wenn man denn den Hörer erreichen möchte. Und so bleibt mir bei jedem Durchlauf ein bitterer Geschmack im Mund, denn ich bin mir sicher, dass die Schweden durchaus über die Fähigkeiten verfügt hätten, aus "Tank Gasmask Ammo" eine Killerscheibe zu machen.
Was die Produktion angeht ist der aktuelle Output völlig in Ordnung. Der Sound ist zwar etwas dumpf, aber zur Musik, die die Jungs um Rogga Johansson aka. Crawl zelebrieren, passt er wie die Faust aufs Auge. Die Vocals sind richtig fett, Crawls Stimme klingt unheimlich fies und aggressiv. Gitarren und Drums sind sehr gut heraushörbar, bei den Drums brennt auch nichts an.
Wie bereits oben geschrieben ist das Problem bei THOSE WHO BRING THE TORTURE nicht die Technik (damit sind sowohl die persönlichen Fähigkeiten als auch das Mixing gemeint), sondern das Songwriting. In dem Bereich muss man sich wirklich sehr stark verbessern, wenn man mit den Größen der Szene wie ABORTED, MISERY INDEX oder DYING FETUS mitreden möchte. Über das nötige Potenzial verfügen die Schweden auf jeden Fall, aber auf "Tank Gasmask Ammo" hat man jenes leider nur geringfügig ausgeschöpft. Die Scheibe ist kein Totalausfall, mitnichten! Aber sie ist auch nichts Besonderes im endlosen Meer der Veröffentlichungen, zwischen denen sich der Hörer entscheiden muss. Und so bleibt mir nach dem vollenden dieser Zeilen wieder der Gedanke: "Schade eigentlich."
Anspieltipps: Napalm God, All Hail The Goat (Lord Of Great Mutation), When Humans And Axes Collide, You Should Be Brutally Slaughtered
- Redakteur:
- Hagen Kempf