THOLUS - Constant
Mehr über Tholus
- Genre:
- Technical Death Metal
- Label:
- Goregorecords / Aural Music
- Release:
- 27.04.2007
- Introduction
- Short Forever
- Expropriated (The Brooking`s Report)
- Protocultures
- Staring Back
- Involuntary
- Ripe For The Killing
- Constant
- Speculum Of The New Race
Die Amis von THOLUS entführen uns auf eine musikalische Reise, die ihrem Bandnamen entsprechend wohl in Richtung Mars führen soll. Dabei nehmen die Herrschaften zwar Kurs in diese Richtung auf, machen aber zunächst offenbar einen sehr langen Zwischenstopp in Florida, um schwer technisch klingenden und komplexen, aber dennoch schon seit langen Jahren aus jener Region bekannten Death Metal zum Besten zu geben. THOLUS legen aber auch diesen Abschnitt der Reise nicht direkt an, sondern nehmen unzählige Umwege, die sie auch in Richtung Europa führen, auf sich und das noch nicht einmal zum ersten Mal.
Damit soll zum Ausdruck kommen, dass die Geschichte dieser Band, zu der, den Photos nach zu schließen, fünf Mitglieder gehören, die jedoch zumindest für die Studiotätigkeiten zu "Constant" auf ganze elf Mann hoch angewachsen ist, bereits in den frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts begonnen hat. Unter dem Einfluss von Bands wie CARCASS oder DEATH entwickelten THOLUS ihre ureigene Art, Death Metal zu komponieren, addierten jedoch ihren eigenen Angaben nach schon damals auch Elemente, die ansonsten bei Künstlern wie Frank Zappa oder Chick Corea zu finden sind, zu ihrem Sound. Weshalb auch immer die Band dann gute zehn Jahre auf Eis gelegt wurde, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, jedenfalls sollte es bis 2004 dauern, ehe der Namen THOLUS abermals im Underground grassierte.
Chef bei THOLUS ist nach wie vor Dave Murray, der an und für sich Drummer ist, für "Constant" aber zudem auch einen Teil des Gesangs beisteuerte und sich auch um die Produktion des Albums gekümmert hat. Diesbezüglich hat er für vorliegendes Album gute Arbeit abgeliefert, denn das Gesamtklangbild von THOLUS ist zwar ein sehr schwer zu definierendes, aber sämtliche Instrumente kommen glasklar und trotz aller technischen Finessen immerzu druckvoll aus den Boxen.
Was die Einflüsse betrifft, so kann ich die bereits erwähnten Death-Metal-Koryphäen sehr gut nachvollziehen, Großmeister Zappa jedoch ehrlich gesagt kaum heraushören. Viel eher fallen mir Bands wie ATHEIST und PESTILENCE als Referenzen ein, wobei THOLUS wohl noch einen Zacken abgefahrener zu Werke gehen als diese Truppen es tun, oder besser gesagt taten. Nicht zu Unrecht wurden THOLUS wohl auch schon mit NECROPHAGIST verglichen, denn von nachvollziehbaren Strukturen sind diese Amis recht weit entfernt.
Diese Tatsache tut dem Hörgenuss aber keinerlei Abbruch, da alle beteiligten Musiker wahre Könner an ihren Instrumenten sind und dadurch mitunter regelrecht spektakuläre Passagen entstanden sind, die eher zum Staunen als zum Bangen animieren. Vor allem das recht wirre, mega-abgefahrene, aber dennoch gut funktionierende 'Protocultures', das von sensationellen Bassläufen geprägte 'Involuntary', sowie der achtminütige, von einem atmosphärischem Intro eröffnete und in Folge zur rabiaten Frickelperle gedeihende Titelsong haben es mir schwer angetan.
Nehmt Teil an dieser Reise, auch wenn diese eine recht beschwerliche ist. Aber an die Strapazen zu Beginn werdet ihr euch bei Erreichen des Ziels nicht einmal mehr erinnern können, und irgendwann werden wir zusammen mit THOLUS bestimmt auch den Mars erreichen.
Anspieltipps: Protocultures, Involuntary, Constant
- Redakteur:
- Walter Scheurer