THE NAKED AND THE DEAD - The Naked And The Dead
Mehr über The Naked And The Dead
- Genre:
- Post-Punk / Proto-Goth
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- AnnapurnA
- Release:
- 15.03.2019
- Taboo
- Cassandra
- Carousel
- The Gate
- Faith Floods Down
- Kisses Like Death
- Cat Of The Nine
- Godfather Grimoire
Verzichtbare Kollektion der wenigen gesammelten Werke
Die ganze Historie auf einem Silberling: Nicht viele bands können sich darauf berufen, ihre Schaffenszeit so kurz gehalten zu haben wie THE NAKED AND THE DEAD, nach knapp dreieinhalb Dekaden aber dennoch von sich Reden zu machen. Unter dem schlicht "The Naked And The Dead" betitelten Silberling verbergen sich sämtliche offiziell herausgegebenen Aufnahmen aus dem Fundus der Post-Punk-Pioniere, die aus heutiger Sicht allerdings kaum mehr wirklich relevant sind. Die Truppe aus New York war im Schaffensjahr 1985 sicherlich noch experimentell und revolutionär, dies aber eigentlich auch nur, weil die sperrigen Arrangements trotzig gegen den Strich gerichtet sind, während sich der wirklich erbauliche kompositorische Teil auf die ersten beiden Tracks der Collection beschränkt.
Vor allem die klangtechnisch teils unterirdischen Mitschnitte aus dem prestigereichen CBGB-Club sind kaum der Rede wert, weil man eigentlich nur das manchmal hysterische Gequäke von Frontdame Lorianne Oakley vernimmt, während die verspielten Scratches im Hintergrund als lästige Randnotiz wohl nur bei detailversessenen Analytikern tatsächlich wahrgenommen werden.
Aber auch in regulären Studiotracks wie 'Taboo', 'Cassandra' und 'Carousel' gibt es keine klare Linie, abgesehen von der penetranten Darbietung der Sängerin, die sicherlich dafür sorgt, dass THE NAKED AND THE DEAD einen sehr eigenwilligen, eigenen Charakter entwickeln konnte, der jedoch in der Nachbetrachtung auch nicht sonderlich vorteilhaft erscheint.
Es mag sein, dass die vollkommene Verneinung konventioneller Strickmuster 1985 noch einige Bewunderer aus der Reserve locken konnte. Aus heutiger Sicht ist das Material von THE NAKED AND THE DEAD aber dennoch verzichtbar und musikalisch teilweise sogar auch grottig schlecht!
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes