THE LAST OF LUCY - Ashvattha
Mehr über The Last Of Lucy
- Genre:
- Djent / Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 17.11.2017
- Chapter I - Epiphyte
- Chapter II - Odyssey
- Chapter III - Ashvattha Awaits
- Hypostatize
- Obsidian Archetype
- Advertent Avidity
- Vigilance
- Formication
- Agarttha
- Permutation
Knoten in den Ohren und Wunden im Hintern
It's all about skills... Denn wer die technische Potenz mitbringt, kann in der Regel alles umsetzen, was in seinem Kopf herumschwirrt. Und bezieht man das Ganze schließlich auf die Musiker von THE LAST OF LUCY, scheint tatsächlich eine Menge in den Schädeln herumzuspuken, was dringend entfesselt werden möchte. Nur schwierig, dass nicht alle Beteiligten stringent in die gleiche Richtung denken...
Ansonsten ließen sich die abgefahrenen Resultate auf dem zweiten Album der Jungs aus Los Angeles wohl auch nicht erklären. THE LAST OF LUCY sorgt für ein paar massive Blasts, offeriert immer wieder fette Deathcore-Grooves und haut auch schon mal radikal dazwischen, bringt gleichzeitig aber auch extrem schräge Kontraste und fühlt sich manchmal auch ziemlich wohl damit, ein paar verproggte Laid-Back-Harmonien gegenzusteuern. Die Band neigt kurzzeitig sogar fast schon dazu, die Djent-Extreme so weit zu überreizen, dass man von leichter Übertreibung sprechen mag, doch blickt man schließlich etwas genauer auf die Materie, erkennt man, dass selbst die krassesten Geegensätze irgendwann zussammenwachsen, auch wenn die kurzen Prog-Rock-beeinflussten Sequenzen auf "Ashvattha" schon ein wenig Gewöhnungszeit einfordern.
Umgekehrt bekommt man aber auch nie den Eindruck, THE LAST OF LUCY könnte die Kontrolle verlieren. Die Musiker agieren absolut souverän, schaffen harmonische Übergänge und können dennoch im Sekundentakt die Stimmung wechseln, ohne dabei in Hektik zu verfallen. Natürlich ist "Ashvattha" deswegen nicht leichter zu konsumieren, und man sollte tatsächlich schon mal kurz in den progressiven Death Metal/Core-Sektor reingeschnuppert haben, um hier Anknüpfungspunkte zu finden. Aber unter Strich sind dies ohnehin Basisvoraussetzungen, um die Welt der Extreme zu begreifen. Und in dieser Welt setzt THE LAST OF LUCY nun einen weiteren Akzent und bewirbt sich noch massiver für einen Plattenvertrag. Überzeugend!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes