THE CLEARING PATH - Watershed Between Firmament And The Realm Of Hyperborea
Mehr über The Clearing Path
- Genre:
- (Avantgarde) Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- I, Voidhanger Records
- Release:
- 08.12.2017
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Komplexer und vielschichtiger Avantgarde Black Metal mit kleinen Schwächen
Man kann seinem Album auch einen Namen geben, der gefühlt doppelt so lang ist wie die Spielzeit desselben. Diese Ansicht vertritt wohl auch Gabriele Gramaglia, der Mann hinter THE CLEARING PATH, denn die Musik auf "Watershed Between Firmament And The Realm Of Hyperborea" bringt es gerade mal auf eine Länge von 32 Minuten. Hierbei handelt es sich um das zweite Album des Projekts, außerdem wurde noch eine EP veröffentlicht. Stilistisch ist das Ganze im Avantgarde Black Metal anzusiedeln, auch gelegentliche Death-Metal-Einflüsse sind vorhanden.
Die vier auf der Scheibe enthaltenen Tracks weisen alle Überlänge auf, der Kürzeste dauert knapp fünfeinhalb Minuten. Die Musik ist sehr vielschichtig konzipiert, ein durchgehender Rhythmus ist bei keinem Song vorhanden. Immer wieder werden die meist kurzen Knüppelpassagen von Breaks oder Ambient-Einlagen unterbrochen, was dazu beiträgt, dass die Songs einige Durchläufe brauchen, um sich dem Hörer vollständig zu erschließen. Die komplexen Drum-Patterns erinnern nicht selten an Technical Death Metal, nur sind sie hier nicht ganz so schnell gespielt.
Man hat generell den Eindruck, dass jedes Instrument sein eigenes Süppchen kocht, was den Rhythmus angeht. Im Hintergrund wabern dann noch sphärische Sounds vor sich hin, was zusammen eine sehr interessante Mischung ergibt. Wie gesagt, es braucht einige Durchgänge, bis man sich durch die vielen verschiedenen Klänge gearbeitet hat und das Ganze dann auch richtig gut klingt. Man wird allerdings für seine Ausdauer belohnt, indem man immer wieder neue kleine Details entdeckt, die einem vorher gar nicht aufgefallen sind.
Die Produktion der Scheibe gefällt mir richtig gut, alle Instrumente sind gut hörbar und haben ausreichend Druck. Auch die sphärischen Sounds klingen richtig gut und sorgen für eine schön düstere Grundstimmung. Leider ist der Gesang für meinen Geschmack etwas arg leise, denn der geht an vielen Stellen einfach unter, weil man ihn nur im Hintergrund wahrnehmen kann. Das ist außer der viel zu kurzen Spielzeit allerdings der einzige Kritikpunkt, die Musik kann schon so einiges.
"Watershed Between Firmament And The Realm Of Hyperborea" ist ein richtig gutes Album geworden, das dem Hörer allerdings auch einiges abverlangt. In den einzelnen Songs passiert eine Menge, Ausfälle leistet sich THE CLEARING PATH nicht. Bringt man ein wenig Geduld mit, dann entfaltet das Teil nach einigen Durchgängen seine ganze Klasse, und man entdeckt immer wieder neue Details im Sound. Größtes Manko ist leider der Gesang, der sehr leise ausfällt und daher gerne mal in den vielschichtigen Soundlandschaften untergeht. Auch die Spielzeit fällt mit 32 Minuten meiner Meinung nach viel zu kurz aus, da hätte uns Gabriele Gramaglia gerne noch einen oder zwei Songs spendieren können. Angesichts dieser beiden Schwachpunkte kann ich auch keine höhere Wertung vergeben. Wer damit leben kann und komplexe Musik mag, der sollte die Scheibe unbedingt mal antesten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner