THARSYS - Mortal
Mehr über Tharsys
- Genre:
- Gothic Doom Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Enter
- In Rememberance Of What Remains
- Transitory Solitude
- Sanctuary Suicide
- She And The River
- Mortal
- (The Letahl) Greisenhaupt
- Deliverance
- (E)NDE...Near Death Experience
- Hypnotized
THARSYS ist eine Newcomer-Band aus Arnsberg, die sich dem düsteren Doom Metal verschrieben und im letzten Jahr mit dem hier vorliegenden "Mortal" bereits ihre zweite CD aufgenommen hat.
Mehr als 70 Minuten Musik werden hier geboten und nicht selten werden Erinnerungen an die letzten Werke von MY DYING BRIDE wach, wobei THARSYS sich jedoch alleine dadurch, dass sie mit weiblichem Gesang arbeiten, wieder von den britischen Düster-Legenden unterscheiden.
Schleppend arbeitet sich die Kapelle aus dem Sauerland auf "Mortal" voran, kreiert von Anfang an eine recht beklemmende Atmosphäre, schafft es dabei aber trotz der meist überlangen Songs, stets die Spannung aufrecht zu erhalten, ohne dass sie dafür auf überflüssigen Keyboardbombast oder sonstigen Schnickschnack zurückgreifen müsste. Das gibt natürlich direkt mal Pluspunkte, die sich durch den wunderschönen Gesang von Frontdame Sara und die tolle, wenn auch ziemlich simpel gestrickte, Gitarrenarbeit direkt nochmal vervielfachen.
Hinzu kommt die Vielseitigkeit, die "Mortal" von der ersten bis zur letzten Sekunde auszeichnet; da geht es teilweise düster und verträumt zu (`She And The River´), es wird dramatisch und bedrückend (`Mortal´), ab und zu wird auch mal die Keule ausgepackt (`Sanctuary Suicide´) und obendrein gibt es immer wieder diesen Wechsel aus herrlichen weiblichen Vocals und der männlichen Stimme, die zwischen Cleangesang und etwas derberen Grunts hin- und herpendelt.
Und genau da hätten wir auch schon den Schwachpunkt dieser Platte, nämlich die Performance des maskulinen Kontraparts Ali, der sowohl in den sauber dargebotenen Stellen als auch bei diversen aggressiven Passagen einige erhebliche Schwächen zeigt, die erhabene Grundstimmung sogar manchmal komplett zerstört. Am besten nachzuhören ist dies bei `(The Lethal) Greisenhaupt´, welches von ziemlich kraftlosen Shouts eingeleitet wird und erst in dem Moment seine Stärken ausspielen kann, wenn die Dame der Schöpfung das Mikro übernimmt.
Leider übernimmt Ali den Gesang fast in allen Songs (wenn auch teilweise nur für kurze Zeit) und trägt deshalb auch maßgeblich dazu bei, dass "Mortal" trotz vieler starker Ansätze nicht das gesamte und durchaus vorhandene Potenzial dieser Gruppe ausschöpfen kann. Man höre nur einmal in das wechselseitige Titelstück oder das ziemlich eingängige, teilweise auch an LACUNA COIL erinnernde `In Rememberance Of What Remains´ hinein, und man wird schnell einsehen müssen, dass THARSYS einige nicht zu unterschätzende Qualitäten besitzen, die es in Zukunft noch besser zu verwerten gilt. So bleibt "Mortal" zwar immer noch ein gutes Album, aber eben nicht jenes, welches es hätte sein können. Und das ist ob des enorm hohen Potenzials dann doch ziemlich schade!
Anspieltipps: In Rememberance Of What Remains, Transitory Solitude, She And The River, Mortal
- Redakteur:
- Björn Backes