TANK - Filth Hounds Of Hades
Mehr über Tank
- Genre:
- NWoBHM
- Label:
- Repertoire Records
- Release:
- 02.04.2000
- Shellshock
- Struck By Lightning
- Run Like Hell
- Blood, Guts & Beer
- T.W.D.A.M.O.
- Turn Your Head Around
- Heavy Artillery
- Who Needs Love Songs?
- Filth Hounds Of Hades
- (He Fell In Love With A)Stormtrooper
Was für ein Orkan! Schon das kannibalistische "Humba Humba Humba"-Gegröle des Einstieg-Infernos 'Shellshock' macht eindrucksvoll klar, dass das englische Trio auf seinem Debüt keinerlei Gefangene zu machen gedenkt. Wenn man sich nun noch das Erscheinungsjahr vor Augen hält, wird einem umso mehr bewusst, welch ein atemberaubendes Machwerk TANK damals auf die hungrigen Fans losließen.
Im Gegensatz zu vielen Kapellen der NWoBHM-Welle kamen die beiden Brabbs Brüder (Pete an der Gitarre, Mark hinter der Schießbude) und Bassist/Sänger Algy Ward (ex THE DAMNED) eher aus der Punkszene, denn aus der des harten Rocks. Und genauso hört sich das Material dann auch an: rotzig, aggressiv, direkt von der Strasse. Auf unnötigen Solofirlefanz verzichtet man fast gänzlich und die Texte drehen sich um Krieg, Saufen, Metal und Frauen.
Bereits vor dem Album hat man sich im Vorprogramm von DIAMOND HEAD, GIRLSCHOOL und MOTÖRHEAD den Popo wund gespielt und so kommt es nicht von ungefähr, dass Fast Eddie Clarke den Jungspunden Schützenhilfe gibt, die sogar soweit geht, dass er ihr erstes Album produziert.
Und so kommt es, wie es kommen muss: Noch vor der Veröffentlichung besagter Scheibe darf man den räudigen Haufen auf deutschen Bühnen im Vorprogramm von Lemmy bewundern, und wer glaubt MOTÖRHEAD hätten einen rumpeligen Charme, der musste TANK einfach lieben. Da standen drei zottelige Typen auf der Bühne, die scheinbar völlig unbekümmert drauflos rockten und dabei eine Energie frei setzen konnten, die ihresgleichen suchte.
Zum Glück ist jene Energie herrlich auf Vinyl gebannt worden, so dass "Filth Hounds Of Hades" erfrischend aus den Boxen ballert. Angeführt von oben genanntem 'Shellshock' rattert hier ein exzellenter Punk/Metal-Mix über den Hörer hinweg und verstand es, zumindest mich sofort zu begeistern. Sei es das rasante 'Struck By Lightning', das brachiale 'Heavy Artillery' oder das fast behutsame Liebeslied 'Who Needs Love Songs?'. Eine berechtigte Frage, denn wenn man diesem Album lauscht, wird einem auch ohne Romantik warm ums Herz.
Kopf der Kapelle ist Front-Assi Algy, der nicht nur mit dröhnend-pumpenden Bassattacken für kariert-gestreifte Gedanken sorgt, sondern auch noch mit seiner gut geräucherten Stimme für wohlige Schauer sorgt. Spätestens beim kongenialen 'Blood, Guts & Beer' muss man sich auch nicht mehr fragen, was dieses Organ so geformt hat.
Der überfliegende Höhepunkt dieser Granate ist das überlange 'T.W.D.A.M.O.', bei welchem Pete mit einem herrlichen Solo belegt, dass TANK sogar atmosphärische Dichte aufbauen können. Gänsehaut-Song.
Das Vinyl erschien damals in einer kolorierten Version, der noch eine Bonus-Single mit 'Don’t Walk Away' und 'The Snake' beigelegt war. Beides erstklassige Nummern, die es leider auch später auf kein Album der Band schafften. Vor allem im Falle von 'Don’t Walk Away' sehr schade, halte ich diese Nummer doch für eine der stärksten der Band überhaupt. "Filth Hounds Of Hades" darf natürlich bei Sichtung trotzdem verhaftet werden.
Anspieltipps: T.W.D.A.M.O.; Shellhock; Stormtrooper; Heavy Artillery; Blood, Guts & Beer
- Redakteur:
- Holger Andrae