T - Anti-Matter Poetry
Mehr über T
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Progrock Records (H'ART)
- Release:
- 10.08.2010
- The Wasted Lands
- Scavenger
- Phantom Pain Scars
- I Saved The World
- The Rear View Mirror Suite: The Echo Of The Gap - Last Dance - The Grace Of Boredom
- Anti-Matter Poetry
Ein Mann. Ein Buchstabe. Sechs Songs.
Eins vorab: T ist ein selten bescheuerter Name für eine Band oder einen Musiker. Wie um alles in der Welt soll er denn in den Tiefen der Suchmaschinen damit gefunden werden? Immerhin, dieses allein stehende T macht auch irgendwo Sinn. Immerhin handelt es sich um ein Ein-Mann-Projekt eines Musikers mit Namen Thomas Thielen. Auf TT war wohl ein Copyright.
Aber vergesst solch einführendes Geschwätz, immerhin soll es hier um die Musik gehen. Auf "Anti-Matter Poetry", dem dritten Soloalbum des Künstlers, hören wir sphärischen, progressiven Rock, der sich nicht scheut seine Vorbilder zu betonen. Da hätten wir MARILLION mit H. (sowohl Gesang als auch Arrangements), IQ (Stimmung, Keys) und frühe GENESIS (Gitarren). Und wer jetzt irgendwas von 'nicht besonders originell' murmelt, hat damit natürlich Recht. Es ist nicht so, dass Thomas Thielen das progressive Rad neu erfindet. Nein, vielmehr beruft er sich auf seine Vorbilder und macht aus diesen Vorgaben die Musik, die er hören will.
Dabei herausgekommen sind sechs überlange Songs zwischen acht und vierzehn Minuten, die es auf 65 Minuten Spielzeit bringen. Es dürfte keine Überraschung sein, dass diese Epen nicht im ersten Durchlauf in den Lauschern bleiben. Nein, es bedarf schon einiger intensiver Umdrehungen, um kompositorische Höhepunkte auszumachen. Da hätten wir vor allem die smart eingesetzten Bläser in 'Phantom Pain Scars', das zudem mit einem spannend inszenierten Schlussteil glänzt. Und 'I Saved The World' besitzt sogar so etwas wie einen Singalong. Cool.
Ich muss aber auch ehrlich zugeben, dass es in diesen sehr langen Songs auch mehr als einmal Parts gibt, die eher zum Dösen denn zum gespannten Zuhören einladen. So ist beispielsweise die erste Hälfte der 'Rear View Mirror Suite' komplett unspektakulär und bringt den Viertelstünder kaum entscheidend voran. Da ist sicher noch Steigerungspotential im Songwriting vorhanden.
Dennoch erntet Thomas Thielen für seine anspruchsvolle Vision und deren professioneller Umsetzung meinen tiefsten Respekt und sicher wird "Anti-Matter Poetry" auch immer mal wieder seine Runden in meinem Player drehen. Ein gutes Album eines talentierten Künstlers, der sicher noch nicht auf dem Zenith seines Könnens ist.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk