SONS OF ETERNITY - End Of Silence
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/23
Mehr über Sons Of Eternity
- Genre:
- Heavy Metal / Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Massacre / Soulfood
- Release:
- 08.12.2023
- In Silence
- Dark Orbit
- Stand Your Ground
- Media Zombies
- Before The Day Will End
- Travellers In Time
- Eye Of The Storm
- The End
- Ruins
- Horizon
- Dawn Of A ..... (Bonus Track)
- Revolution (Bonus Track)
Beim nächsten Mal dann bitte auch die Sau rauslassen, okay?
Der Name dieses Unternehmens mag für viele neu und unbekannt erscheinen. Ein Blick auf das Line-Up dürfte aber zumindest die Verwunderung, weshalb diese Formation, obgleich erst 2020 gegründet, nach vielem klingt, definitiv nicht aber nach dem Versuch von "Frischlingen" sich in der Szene zu etablieren, relativieren. Bei SONS OF ETERNITY handelt es sich um eine Kooperation durchweg erfahrener Recken, die jedoch zuvor in sehr unterschiedlich ausgerichteten Formationen ihr Glück versucht haben, oder das auch immer noch tun.
Allen voran Sänger Matthias Schenk, der noch immer bei SHYLOCK tätig ist, und hier stilistisch gar nicht einmal so weit von seinem bisher einzigen Betätigungsfeld entfernt agiert. Völlig anders sieht die Sache bei den Gitarristen aus. Matthias Kirchgessner zählte einst zu den Sixstringern der "Speedies" JUSTICE, und hat mit CHURCH später ein Soloprojekt ins Leben gerufen, um eher progressive Töne von sich zu geben. Jonas Roßner, sein Gitarrenpartner, war dagegen zuvor bei BEYOND THE BLACK aktiv, während Thomas Abts den Takt bei den, seit jeher dem Prog Metal zuzuordnenen, CRISES vorgibt. Bekanntester, weil umtriebigster Musiker, scheint aber Bassist Frederik Müller-Schartl zu sein. Der junge Mann hat nicht nur nur bei RUNAMOK für groovenden Power/Thrash gesorgt, sondern weiß mit APOKRYPHA seit mittlerweile gut zwei Dekaden auch für dunkle und düstere Heftigkeit zu sorgen.
Ob es von Beginn an klar gewesen ist, in welche Richtung es bei SONS OF ETERNITY gehen wird, hat man uns zwar nicht verraten, ein erster Hördurchlauf macht allerdings schnell klar, wohin die Reise geht. Stilistisch scheint sich das Quintett darauf geeinigt zu haben, dem traditionellen Heavy Metal zu frönen, der ohne jegliche Klischees auskommt, und auch frei von zuckersüßen Melodien bleibt. Das nun vorliegende Debüt "End Of Silence", lässt sich aufgrund der mehr als nur zum Nachdenken anregenden Texte durchaus dahingehend interpretieren, dass sich hier Musiker zusammengetan haben, die die Schnauze voll davon haben, weiterhin nichts anderes tun zu können, als zu schweigen.
Anderseits lässt sich der Titel auch lediglich darauf reduzieren, dass SONS OF ETERNITY nicht mehr länger untätig und leise zu Hause vor sich hin musizieren, sondern die Bühnen dieser Welt mit Radau erobern möchte. Denkbar ist beides, was davon in die Realität umgesetzt werden kann, bleibt jedoch erst einmal abzuwarten. Leider, denn auch wenn diese Herren wirklich viele Standpunkte vertreten, die Zustimmung finden werden, ist die musikalische Umrahmung nicht ganz so spektakulär ausgefallen, wie sich das die Zuhörerschaft, nicht zuletzt aufgrund der Erfahrung der Musiker, vielleicht erhofft, und man es der Band auch gewünscht hätte.
Bitte mich nicht falsch verstehen, auf "End Of Silence" ist mit Sicherheit nichts unausgegoren oder gar schwach ausgefallen. Man hat nur mehrfach den Eindruck, die Jungs wären zu sehr bemüht gewesen, ihre zahlreichen Ideen und die immer wieder wie die berühmte Faust aus Auge zutreffenden, anspruchsvollen Texten ('Media Zombies'), nicht mit allzu viel Aggression umzusetzen. Dabei wäre es durchaus zielführend gewesen, wenn das eine oder andere Mal so richtig die Sau rausgelassen worden wäre!
Zum einen, weil die Spielzeit dann mit ziemlicher Sicherheit noch kurzweiliger gestaltet worden wäre, zum anderen, weil es auch wesentlich authentischer herübergekommen wäre. Schon klar, "End Of Silence" steht nicht für "Jetzt brüllen wir Euch einfach mal an, damit ihr alle wisst, in welchem Zustand wir und unsere Erde sich momentan befinden!", ein amtlicher Tritt in den Allerwertesten hätte Nummern wie 'Travellers in Time' aber ganz bestimmt auch nicht geschadet.
So besteht die Gefahr, dass SONS OF SILENCE und ihr erster Dreher zwar als ordentlich und solide, aber eben nicht sonderlich "verhaltensauffällig" in Erinnerung bleibt. Oder anders gesagt: Wer sich auf die Straße klebt, um auf den Klimawandel hinzuweisen, wird leider viel eher wahrgenommen, als alljene, die eben "nur" darauf hinweisen...
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer