SCREAM SILENCE - Seven Tears
Mehr über Scream Silence
- Genre:
- Gothic Pop
- Label:
- Moonstorm
- Somewhere
- Timid Try
- Eternal Exile
- Breatheless
- The Pretender
- Morphosis
- Ebony Sun
- Consolation
- Asylum
- Seven Tears
Die deutsche Gothic-Formation SCREAM SILENCE legt ihr drittes Werk vor. Nach zwei Umbesetzungen beweist die Band nun endlich, ihren eigenständigen Stil gefunden zu haben - die Ansätze dazu waren ja bereits auf den beiden Vorgängeralben zu hören, wobei die "HIM-Kopie"-Häme damals stets ziemlich laut artikuliert wurde.
Während einige skandinavische Gothic-Bands wohl nun auf die Idee kommen werden, die durch HIMs neues Album (vermutlich unfreiwillig) entstandene Nische im Gothic Metal zu nutzen, haben sich SCREAM SILENCE offenbar entschieden seiner höllischen Majestät in die seichten Gefilde des Pop zu folgen. "Seven Tears" dümpelt aufs erste Ohr ziemlich soft aus den Boxen und ist sogar noch eine Spur poppiger als die neue HIM. Zunächst wirkt das ziemlich abschreckend, doch im Verlauf der CD entwickelt diese Musik einen gewissen Reiz und entfernt sich so von Ville und seinen suizidgefährdeten Kumpels: Denn während man auf "Love Metal" immer den Eindruck hat, was nette Goth-Songs hätten werden können wird ums Verrecken auf kommerziellen Pop getrimmt, ist "Seven Tears" nicht trotz sondern gerade weil sie im Härtegrad noch ein paar Stufen drunter bleibt wesentlich anspruchsvoller und gelungener.
Lange Rede, kurzer Sinn: "Seven Tears" ist wesentlich besser als es auf den ersten Blick scheint. Denn erst beim längeren Hörern entwickelt man das richtige Gespür für diese Musik und kann sich in die sanft-düstere Welt einleben. Atmosphärisch stark arrangierte Songs wie "Somewhere" oder "Consolation" entführen den Hörer sanft in eine zart-melancholische Stimmungswelt und eignen sich hervorragend als Hintergrund-Soundtrack zur leichten Weltverdrossenheit. Kurz: Gothic für den Sommer.
Anspieltipps: Somewhere, Ebony Sun, Consolation, Seven Tears
- Redakteur:
- Mathias Kempf