ROMAN RAIN - Roman Rain
Mehr über Roman Rain
- Genre:
- Dark Wave / Synthie-Pop
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Dance Macabre Records
- Release:
- 04.06.2010
- Uletaju
- Umerla
- Moj Ubijca
- Kukla
- Prinzessin der Träume
- Noch'-Devochka-Noch'
- Stanu peplom
- Salomeja
- The Cradle Of My Craving
- Angel
- Zerkala
- Koroleva
- Piero
- Veter Moi
- Vashe Sovershemstvo
- Malchik Lay
- Rekviem
Der russische Gothic-Künstler Roman Rain verliert sich mit seiner Werkschau leider in Belanglosigkeit.
Schon immer hatte ich den Eindruck, dass die musikalischen Erzeugnisse der Darkszene sich zuweilen gefährlich dicht an der Grenze zum Schlager bewegen. Dies scheint sich selbst dann zu bestätigen, wenn der Künstler ein Exot aus dem russischen Wladiwostok ist. Verheißungsvoll klingt das ja und weckt Phantasien von russischer Seele, Schwermut und sehnsüchtiger Emotionalität. Doch diesen hohen Erwartungen wird ROMAN RAIN dann leider doch nicht gerecht. Sein gleichnamiges Album präsentiert siebzehn Stücke, die das Wirken des Künstlers aus den vergangenen Jahren zusammenfasst. Überwiegend handelt es sich dabei um vom Syntheziser dominierte, wenig aufregende Popsongs, die gerade keine großen Emotionen freisetzen, sondern eher dahinplätschern.
Der Opener mit dem Titel 'Uletaju' suggeriert zunächst noch eine gewisse Eingängigkeit verpackt im maschinenartigen Bombast. Die Störung beginnt jedoch bereits hier mit einer quietschenden Frauenstimme, die Roman Rains Gesang ergänzt. Etwas interessanter ist da schon der Folgetitel 'Umerla', der mit einer ominösen Klangkulisse beginnt und im weiteren Verlauf durch einen munteren Rhythmus etwas lebendiger wird.
Orchestrale Züge offenbart 'Moj Ubijca', bei dem Roman Rain zudem von einer dickstimmigen Mezzosopranistin unterstützt wird, die auch das slawische Timbre in der Stimme beherrscht. Hier entfaltet sich eine gewisse Dramatik, die zu berühren vermag, bevor das Stück jedoch einen echten Höhepunkt erreicht, ist es auch schon wieder zu Ende.
Mit 'Prinzessin der Träume' bietet der Künstler einen tumben Elektrostampfer auf, der vom Duett mit der slawischen Damenstimme nur wenig profitiert. In ähnlich unaufregender Weise setzt sich das Werk über die nächsten zwölf Tracks fort.
Ein unerträglicher Ausreißer ist nicht dabei. Die Scheibe tut keinem weh, weist sogar die eine oder andere klangvolle, harmonisch ansprechende Passage auf. Man kann allerdings auch getrost darauf verzichten. Ich langweile mich ein bisschen. Ob es dem sehnsüchtigen Gothic mit dieser Scheibe anders ergehen wird – wer weiß…
Anspieltipps: Umerla, Angel
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Erika Becker