RIOT - Army Of One
Mehr über Riot
- Genre:
- Hardrock / Heavy Metal
- Label:
- Metal Heaven / Soulfood
- Release:
- 27.10.2006
- Army Of One
- Knockin' At My Door
- Blinded
- One More Alibi
- It All Falls Down
- Helpin' Hand
- The Mystic
- Still Alive
- Alive In The City
- Shine
- Stained Mirror
- Darker Side Of Light
Im dreißigsten Jahr ihres Bestehens ist die New Yorker Legende RIOT mit ihrem mittlerweile dreizehnten Studioalbum am Start, und dieser Scheibe hört man natürlich vom ersten Ton weg an, dass wir es mit alten Hasen und absoluten Vollprofis zu tun haben. Bandgründer und Gitarrenhexer Mark Reale und sein nicht minder eindrucksvoll zockender Mitstreiter Mike Flyntz zaubern Riffs und Leads, die sich gewaschen haben, dazu gesellen sich massenweise feurige Soli, mit denen sich die Herrschaften als klassische Hardrocker der ersten Klasse präsentieren. Die Rhythmussektion mit Pete Perez und Frank Gilchrist lässt erwartungsgemäß ebenso wenig anbrennen wie die Sechssaiter, und dazu kommt Mike DiMeos klassische, warme und doch raue Rockröhre, welche den Songs der neuen Scheibe "Army Of One" voll gerecht wird.
Stilistisch präsentieren sich RIOT anno 2006 vielseitig, aber doch mit rotem Faden. Wir finden alle Phasen wieder, welche uns in den drei Dekaden des RIOT-Sound begegnet sind. Der speedig-metallische Opener 'Army Of One' geht als Mischung der RIOTschen Neuzeit mit Elementen von "Fire Down Under" und "Thundersteel" durch, woraufhin das ruhige, leicht poppig angehauchte 'Knockin At My Door' mit seinen neoklassisch inspirierten Leads und der groovende Rocker 'Blinded' gleich zu Anfang zeigen, dass das Quintett aus dem Big Apple gewillt ist, die Spannung auf dem Album hoch zu halten, weil man nicht einfach nur einen Stil voll durchzieht, sondern geschickt variiert. Innerhalb der für RIOT typischen Bandbreite natürlich: 'One More Alibi' dürfte die Fans härterer AOR-Sachen ebenso ansprechen wie die Anhänger bluesiger Rocksongs im Allgemeinen. Wie so oft ist es neben der tollen Gitarrenarbeit DiMeos Stimme, welche dem Song die großen Hooks verleiht. Weitere gediegene und sehr gefällige Momente hat "Army Of One" im gefühlvoll gesungenen letzten Drittel des allgemein recht heftigen 'It All Falls Down', im bluesig und entspannt dahingleitenden 'Helpin Hand' sowie im schönen Instrumental 'Stained Mirror' mit seiner tollen Kombination aus aufwändigen Akustik-Arrangements und leidenschaftlicher Solo-E-Gitarre. Dafür kommen die Freunde melodischer Geschwindigkeitsausbrüche zum Beispiel beim tollen 'The Mystic' wieder voll auf ihre Kosten.
"Army Of One" ist insgesamt eine sehr solide und durchgängig unterhaltsame RIOT-Scheibe, die zwar die zahlreichen großen Klassiker der Band nicht vom Sockel stoßen wird, sich aber qualitativ nahtlos in die Reihe der letzten Werke einreiht und gerade den letzten beiden Scheiben punktuell noch was draufzusetzen hat, weil sie deren Stärken kombiniert und im Vergleich zum direkten Vorgänger "Through The Storm" wieder etwas metallischer abgeht. Schön, dass der Silberling nun auch offiziell in Europa erhältlich ist und so den Anhängern der Band der teuere Japan-Import erspart bleibt. Zumindest jenen, die bis heute warten konnten. Die Frühkäufer dürfen sich damit trösten, dass ihre Version einen Bonustrack hat, der auf vorliegender Fassung leider fehlt.
Anspieltipps: Army Of One, Blinded, The Mystic
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle