RETURN TO END - Fading Reality
Mehr über Return To End
- Genre:
- Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Deadest Of All
- Slave Of Remembrance
- Faceless
- Rise
Was lange währt, wird nicht immer gut
Die Schnellsten sind sie beim besten Willen nicht, die sechs Herrschaften von RETURN TO END, bei denen es nun geschlagene drei Jahre gedauert hat, bis man endlich vier neue Stücke auf Platte bringen und nun unter dem Banner "Fading Reality" an den Mann bringen konnte.
Und dabei beschreiben sie selbst ihren eigenen Sound wohl am besten irgendwo zwischen Melodic Death Metal und progressivem Thrash Metal und sorgen bereits im Hinblick auf die Bandkonstellation für ein "Aha-Erlebnis": Zwei Sänger. Dass das bisweilen stark klingt, zeigten beispielsweise 3 INCHES OF BLOOD in der Vergangenheit, doch ob RETURN TO END die identische Durchsetzungsfähigkeit besitzen oder sie nur auf Teufel komm raus Abwechslung und einen besonderen Stellenwert erzwingen wollen, wird sich anhand der EP zeigen.
Handwerklich haben die Sechs definitiv etwas auf dem Kasten, das Talent ist stellenweise zu erkennen, aber leider Gottes war es das auch schon. Ein etwaiger roter Faden lässt sich auch nach dem x-ten Durchlauf nur schwer erkennen, der hier aufgeführte Genre-Brei ist undurchsichtig und verwirrend und durch das doppelte Gebrüll wird die Verwirrung nur weiter angestiftet. Sicherlich gibt es stellenweise gute, mal melodische, mal brachiale Passagen, 'Faceless' und 'Rise' haben bei genauerem Hinhören einige davon, im Grunde genommen zuckt jedoch nicht selten der Finger an der Skip-Taste. Die Produktion hört sich darüber hinaus etwas stumpf und steril an, nur die wirklich gutklassigen Gitarrensoli bringen diesen Malus einigermaßen in Ordnung.
Letztendlich haut mich "Fading Reality" beim besten Willen nicht vom Hocker und wird nicht mehr so schnell den Weg in die heimische Anlage finden. Ein gut durchdachtes Konzept, die Konzentration auf ein, maximal zwei Subgenres und eine gewisse Geradlinigkeit könnten RETURN TO END wahrlich gut stehen und sie vom abgestellten, stillgelegten Gleis wieder hinforttragen. Im Hinblick auf die lange Dauer, die dieses Song-Quartett anscheinend auf dem Buckel hat, hätte man die Zeit anderweitig vielleicht besser nutzen können.
- Redakteur:
- Marcel Rapp