RESURRECTED - Endless Sea Of Loss
Mehr über Resurrected
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Morbid Records / Soulfood
- Release:
- 13.10.2006
- Extermination - Intro
- Hidden By Disguise
- Seducer Of Mankind
- Bloodmarked
- Until You Kill Yourself
- Smouldering Human Compost
- ... And She Loves It...
- An Obseding End
- End Of A Decade
- Endless Sea Of Loss - Outro
Nun hat's also mich erwischt. Bekomm' ich doch glatt die neue RESURRECTED zur Besprechung, obwohl der extreme Death Metal abseits der alten Stockholm-Schule eigentlich nicht so ganz das Meine ist. Nicht, dass es mir gar nicht gefallen würde, aber ich tu mir irgendwie immer schwer damit, groß was dazu zu schreiben. Doch wollen wir mal unser Bestes versuchen. "Endless Sea Of Loss" ist also satte drei Jahre nach dem durchaus hoch gelobten Vorgänger "Blood Spilled" bereits die fünfte reguläre Scheibe der Duisburger Death-Metal-Institution, die schon seit immerhin dreizehn Jahren die Szene mit derbe aggressivem Sound unsicher macht, der vollendet Elemente brutalen, amerikanisch geprägten Death Metals mit einem mächtigen Schuss Grind'n'Gore verbindet und dabei keinerlei Kompromisse eingeht.
So gurgelt sich Frontmann Carsten Scholz zehn mal brutalst tief durch diverse bis zum Anschlag runtergestimmte Abrissbirnen, die sich durchweg der Grundelemente des Genres bedienen, ohne dabei abgedroschen zu wirken. Nach einem kurzen Intro legt das hektische 'Hidden In Disguise' gleich mit einem heftigen Riffgewitter, infernalischer Doublebass und messerscharfen Breaks los, als gäbe es kein Morgen. Toll gespielt, aber zu viel davon und ich krieg Kopfschmerzen. 'Seducer Of Mankind' kommt da trotz irrsinniger Blasts etwas nachvollziehbarer um die Ecke. Allerdings nur kurz, denn die Herren lassen es sich nehmen, im Mittelstück so dermaßen derbe drauf los zu hacken, dass wirklich alles zu spät ist. Gut, dass der eine oder andere stampfende Einschub uns kurze Atempausen gönnt. Dass es im Genre kaum mal ohne die obligatorischen Horrorfilm-Samples geht, hören wir bei 'Bloodmarked', das für mich auch eines der Highlights der Scheibe abgibt, weil die Band hier eben endlich mal die Bremse gefunden hat. Das erste Hauptstück rifft sich fast doomig durch die Landschaft, bevor natürlich wieder das Gaspedal bis zum Anschlag durchgetreten wird und Neu-Drummer Hazim Fouad den ultra-dichten Rhythmusteppich noch mit etlichen sehr coolen Fills zudeckt. Der Song überzeugt insgesamt durch seine nachvollziehbaren und dramatisch wirkungsvoll eingesetzten Tempowechsel und einige mächtige Riffereien von Thomas Granzow. Der orientiert sich bei 'Until You Kill Yourself' dann auch mancherorts ein ganz klein wenig melodischer.
Auch wenn ich persönlich mir Geprügel in diesem Ausmaß nur sehr selten antun kann, hat die Band meine vollste Anerkennung, denn spielerisch und kompositorisch ist bei RESURRECTED alles im oberen grünen Bereich. Der Sound stimmt auch wieder und so bin ich mir fast sicher, dass kaum ein Fan des klassischen US-Death-Grinds der extremsten Sorte mit "Endless Sea Of Loss" was falsch machen kann. Klar, der Originalitätspreis geht an andere, doch die Durchschlagskraft und die nötige Klasse ist rundum vorhanden.
Anspieltipps: Bloodmarked, Until You Kill Yourself
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle