REPERCUSSION - And The Winner Is …
Mehr über Repercussion
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Filled With Hate Records
- Release:
- 12.01.2005
- (Intro) And The Winner Is …
- Helpless
- Nothing Is Enough
- Jersey Style
- Wishing For Yesterday
- Brother's Honor
- When Will You Ever Learn
- Sealed With A Fist
- No Looking Back
- Unbreakable
Ja, es ist so, dass man als eine von den unzähligen amerikanischen Hardcorebands grundsätzlich als eine Hobbyband entstanden sein muss. Somit entschuldigt man, quasi in einem Atemzug, auch gleich mal, warum die Musik, die man macht, so grottig ist. REPERCUSSION bilden da keine Aussnahme. In der Biographie der Band heißt es wörtlich: "Never […] anticipating any sort of real popularity". Gut so, denn das innovationslose Geklopfe, das einem von der ersten Minute des Albums "And The Winner Is …" an entgegenschlägt, hat wahrlich nicht mal die breite Masse verdient.
Angefangen bei der, womöglich auch noch aus Gründen der Underground-Coolness, stümperhaften Produktion des Albums bis hin zur Songstruktur vom Reißbrett bedienen REPERCUSSION jedes traurige Klischee einer Hardcoreband vorzüglich.
Die Stimme von Sänger Paul Brown klingt so außergewöhnlich wie sein Name und traditionell so, als hätte man ihm das Mikro gewaltsam in den Hals gehämmert.
Die Instrumente schrammen mal schnell, mal langsam, aber nie außergewöhnlich vor sich hin, und im Display ändert sich ab und zu die Trackziffer. Kommt es wirklich mal zu einem melodiösen Gitarrenriff, das auf jeder anderen Scheibe nicht ansatzweise erwähnenswert wäre, fällt es hier auf wie ein drittes Nasenloch.
Eigentlich wäre damit schon fast alles gesagt, gäbe es da nicht noch das Bonusmaterial ab Lied elf, das das Album nicht nur aus der obligatorischen Laufzeitmisere zieht, sondern zumindest den Redestoff über das ansonsten sehr qualitätsrare Material nicht abebben lässt. Wenn es überhaupt einen Grund gibt, für dieses Machwerk Geld auszugeben, dann für die HipHop-Tracks, die sich in Lied dreizehn tummeln. HipHop? Ja, aber so spektakulär, wie es im ersten Moment klingt, ist die Situation nicht. An dem Lied haben nicht alle Mitglieder von REPERCUSSION mitgewirkt. Offensichtlich wurde der Track auch nicht unter der Fuchtel von Steve Gorman gemixt, unter dem der Rest des Albums entstanden ist. Dafür klingt der Sound viel zu gut.
Mal Hand aufs Herz, Hardcore kann man immer abfeiern, egal wie schlecht er nun ist. Was die harten Jungs mit der Knarre in der Buchse hier veranstalten, ist ganz sicher Hardcore in Reinkultur, vom Ideenreichtum und ansatzweiser Abwechslung her aber nicht Old-, New-, All- oder No-School, sondern Grund- und Hilfs-School! Mir macht es sicher keinen Spaß, Bands dieses Einheitsbreis zu zerreißen, aber es kann doch nicht so schwer sein, ein wenig eigene Note in dieses Genre zu transpirieren, wo es sich doch seit jeher selbst mit einer leichten Dosierung davon zufrieden gab. REPERCUSSION präsentieren sich lediglich als Kopie von allem, was schon da ist, und was kein Mensch mehr auseinander halten mag, geschweige denn braucht.
Wie derb verklärend der rotzfreche Albumtitel "And The Winner Is …" ist, wird schon nach einmaligem Durchhören offensichtlich. Dafür ist das aber mal wieder das Einfallsreichste, was zustande kam auf diesem Album. BURY YOUR DEAD lässt grüßen! Böse Zungen könnten behaupten, die Namensfindung des Albums hat die meiste Zeit der Produktion verbraucht. Herausgekommen ist ein perfektes akustisches Türschild für den "Darum höre ich Techno"-e.V. Leider.
Anspieltipps: -
- Redakteur:
- Michael Langlotz