RAGE BEHIND - Eminence Or Disgrace
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/23
Mehr über Rage Behind
- Genre:
- Modern Groove Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Atomic Fire
- Release:
- 08.12.2023
- Eminence Or Disgrace
- Eye For An Eye
- Genesis
- Season Of Blood
- Through Wrath
- Dictated Freedom
- The Blind
- Hourglass And Revenge
- Don’t Break
- Worldwide Hostility
- The Reign
- The Hands Of Revenge
Heftig, heftig, Tralalalala...
Irgendwie bin ich wohl auf einem Maskenball. Erst durfte ich DYMYTRY entdecken und jetzt zieht Frankreich in Form von RAGE BEHIND nach. Die fünf, mir bislang ebenfalls unbekannten, maskierten Herren, gehen dabei aber ungleich härter zu Werke. Mit "Eminence Or Disgrace" bekomme ich den ersten Longplayer nach einer ganzen Phalanx an digitalen Singles serviert, oder besser vor den Latz geknallt, die alle auch auf dem aktuellen Album enthalten sind. Vor den Latz geknallt deswegen, weil die Band einen derben Mix aus Thrash und Metalcore anrührt, der keine Gefangenen macht.
Da ich über RAGE BEHIND wirklich kaum etwas herausfinden kann, steigen wir doch gleich mal in die Musik ein, die wahrlich nicht von schlechten Eltern ist. Als Opener gibt es gleich einmal den Titelsong, der groovigen Metal mit Thrashriffs und rauen Shouts bietet. Wenn man mal so richtig angebrüllt werden möchte, ist man hier definitiv an der richtigen Adresse. Nach ein paar Durchgängen stimmt man gerne mit ein und brüllt 'No Surrender'! Beachtlich ist vor allem, was die Saitenfraktion da von sich gibt, die Burschen müssen sich auch vor den Großen des Genres nicht verstecken. Im Laufe des Albums höre ich Einflüsse von SLAYER und EXODUS, aber eben in die Extreme-Metal-Ecke gedrängt durch den Shouter. Das bringt sie dann doch in die Richtung der US-amerikanischen Härtner, die die Band als Einflüsse auch selbst nennt, nämlich LAMB OF GOD, wobei Sänger Vitali Lukas viel erträglicher ist und shoutet statt growlt.
Dieser macht einige der Lieder durchaus mitsingbar, Stücke wie 'Season Of Blood' oder 'Hourglass And Revenge' gehen tatsächlich ins Ohr. Gelegentliche, unerwartete Wendungen, wie Scratching in 'Eye For And Eye' oder die Speed-Attacke in 'The Blind', lockern das Gebräu etwas auf, können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Band mit ihrem Album trotzdem keinen Innovationspreis gewinnen wird. Die Mixtur aus modernem Sound und deftig-heftigem Krawallmetal ist bei jedem einzelnen Stück gut, aber auf Dauer von zwölf Songs wird das Rezept doch ziemlich durchsichtig. Hier kommt wieder zum Tragen, dass der Fokus auf Brutalität, besonders im Gesang, auf Albumlänge wenig Möglichkeit zur Abwechslung bietet.
So bin ich hin- und hergerissen, denn einerseits ist das wirklich gut gemacht, einzelne Songs nehmen mich voll mit, aber nach den zwölf Liedern habe ich den Kanal auch mehr als voll. Und das, obwohl RAGE BEHIND mit dem originellen Rausschmeißer 'Worldwide Hostility' nochmal ein echtes Highlight zückt. So bleibt "Eminence Or Disgrace" ein gutes, aber zu häufig im Midtempo agierendes, aggressives, aber emotional wenig abwechslungsreiches Werk, das aber einen ganzen Köcher toller Riffs abfeuert. Da RAGE BEHIND nicht komplett in mein Futterspektrum passt, würde ich empfehlen, selbst mal reinzuhören, wenn man eine Affinität zu dieser Art modernem Metal hat.
Hier ist der Titelsong:
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger