PLANT, ROBERT - Carry Fire
Mehr über Plant, Robert
- Genre:
- Folk Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nonsuch Records / Warner Music
- Release:
- 13.10.2017
- The May Queen
- New World...
- Season's Song
- Dance With You Tonight
- Carving Up The World Again...
- A Way With Words
- Carry Fire
- Bones Of Saints
- Keep It Hid
- Bluebirds Over The Mountains
- Heaven Sent
Ein alter Bekannter geht seinen eigenen Weg.
Um es gleich zu Anfang klarzustellen: Wer auf eine Ersatzdroge für LED ZEPPELIN gehofft hat, braucht gar nicht weiterzulesen. Auf Robert Plants neuem Album "Carry Fire" sind die Gemeinsamkeiten mit seiner alten Band bis auf die Stimme sehr gering. Eine Handvoll kleiner musikalischer und textlicher Anspielungen auf LED ZEP führen in die Irre. Eher erinnert die Musik an seine Kooperationen mit seinem früheren Kollegen Jimmy Page auf "Walking Into Clarksdale" und beim neuen Material von "No Quarter".
Robert Plant und seine Band, die auch beim Schreiben mitgewirkt hat, lassen es eher ruhig angehen. Akustische Gitarren, Percussion, dann und wann Streicher oder ein Klavier prägen das Album. Einzelne Stücke sind sogar vollständig akustisch. Wenn dann etwa bei 'New World…' oder 'Bones Of Saints' doch mal gerockt wird und eine elektrische Gitarre zu hören ist, dann geschieht dies dennoch verhalten. Und dass sich einige der Texte des fast siebzigjährigen Robert Plant auch mit dem Altern befassen, bestärkt den abgeklärten Gesamteindruck von "Carry Fire". Die ruhige Atmosphäre des Albums bedeutet aber keineswegs Eintönigkeit. Stücke wie 'The May Queen' präsentieren sich auch mit reduzierten Mitteln sehr rhythmisch. Das orientalisierende Titelstück tendiert in Richtung "No Quarter". 'Keep It Hid' überrascht mit dezenten elektronischen Sounds. Und mit dem stimmungsvollen 'Heaven Sent' findet das Album einen hübschen Ausklang. Ein großer Pluspunkt ist natürlich der Gesang. Auch wenn Mr. Plant nicht energisch und expressiv singt, wie in seinen Zeiten im bleiernen Luftschiff, ist er nach wie vor ein ausdrucksstarker Sänger, der seine Stimme einzusetzen weiß.
Aber der Mangel an Rock ist dann doch prägend. Für Freunde härterer Töne, was die Leser und Schreiber von powermetal.de nun mal sind, wirkt "Carry Fire" auch bei der handwerklichen Makellosigkeit, der Stimme und einigen Glanzpunkten insgesamt etwas mager. Aber vielleicht bin ich nicht alt genug.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser