PLACID SILENCE - Tides Are Turning
Mehr über Placid Silence
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Three Little Devils
- Tides Are Turning
- Everything About Me
- I Got Time
- My Dark Angel
- Not Worth It
- Child Of Shame
- The Voice
- Where Do We Go?
- Seven Deadly Sins
- Slaves
- Warriors Of Glory And Steel
- Free
Abwechslungsreicher Hardrock aus dem Augsburger Underground.
Pünktlich zum zehnjährigen Bandjubiläum haben die Augsburger Hardrocker PLACID SILENCE ihre erste Scheibe fertig gestellt und präsentieren mit "Tides Are Turning" nun auch einen Querschnitt ihres musikalischen Schaffens der vergangenen Dekade - und das ist durchaus vielseitig. Das Quintett um Frontstimme Astrid Grenz ist zwar im klassischen Sektor beheimatet, schaut aber auch über den Tellerrand hinaus, speziell was die vokalen Arrangements betrifft. Dass die Band urplötzlich nämlich auch einmal zu relativ hohen Vocals greift und damit dem traditionellen Bereich den Rücken kehrt, muss im Rahmen von "Tides Are Turning" erst einmal verdaut werden.
Schwierig ist in dem Zusammenhang, dass die Band in den 13 Stücken noch keinen wirklich homogenen Sound entwickelt hat. Klingt man im Opener 'Three Little Devils' noch wie eine frechere Variante der schnelleren DORO-Nummern, folgt mit dem epischen 'Everything About Me' ein Mainstream-Part, der in 'My Dark Angel' mit weitaus dezenterem Bombast das streift, was eine gewisse Tarja Turunen seit einiger Zeit in ihrem Soloprojekt fabriziert.
Auf der Gegenseite stehen einige schwungvolle Nummern, die vom Groove her locker auch mit AIRBOURNE zu vergleichen sind, vielleicht nicht ganz so dreckig abgemischt sind, aber wenigstens dieses spezielle Live-Feeling mitbringen. 'Not Worth It' macht hier den Auftakt, 'Seven Deadly Sins' setzt gekonnt noch einen drauf. Und zu 'Warriors Of Glory And Steel' muss man wohl nicht viel erklären - hier ist der Name Programm, wobei es die einzige Komposition auf "Tides Are Turning" ist, die sich wirklich in ein Klischeeraster einsetzen lässt.
Am Ende stehen sicherlich diverse Lichtblicke, gleichzeitig aber auch ein wenig Schatten, speziell in den Stücken, in denen Frau Grenz ihre Stimme Richtung Oper steuert. Dies wäre okay, wenn die Power dahinter stünde, ist in der dargebotenen Form aber nichts weiter als ein netter, gescheiterter Versuch. Letzteres ist "Tiddes Are Turning" insgesamt zwar nicht, aber auch noch nicht das Album, mit dem sich wirklich viel reißen ließe. Vielmehr ist es ein Liebhaberstück und als solches eine Sammlung aus 13 individuellen Tracks, die alle für sich stehen, zusammen aber nicht ganz so gut harmonieren. Aber immerhin: Den Durchschnitt hat man so gerade hinter sich gelassen...
Anspieltipps: Not Worth It, Seven Deadly Sins, Three Little Devils
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes